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Rings um die Gohrischheide

An der Gedenkstätte Ehrenhain startet am Sonntag eine Radtour zum Truppenübungsplatz und zum Kriegsgefangenenlager.

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Zeithain. Auf den Spuren der Geschichte radeln und dabei den Blick auf ein einzigartiges Naturschutzgebiet genießen – dazu lädt die Gedenkstätte Ehrenhain anlässlich des internationalen Museumstages am Sonntag, 21. Mai ein. Die geführte Tour steuert dabei verschiedene Zeugnisse an, die der Zweite Weltkrieg im Elbe-Röder-Dreieck hinterließ. Zum Beispiel das Kriegsgefangenenlager Zeithain mit den dazugehörigen Friedhöfen. So wird der sogenannte Italienerfriedhof am westlichen Rand der Gohrischheide eine Station der Radtour sein. Er wurde im Februar 1944 für die verstorbenen italienischen Kriegsgefangenen angelegt, bis 1945 wurden dort 900 von ihnen begraben. Vergeblich versuchten Überlebende aus Italien, in der DDR-Zeit die Gräber ihrer Kameraden in Zeithain zu besuchen. 1991 schließlich wurden die sterblichen Überreste von mehr als 800 Gefangenen exhumiert und nach Italien überführt.

Ein weiterer Zwischenstopp ist an der Sandsteinsäule auf dem Kirchfriedhof in Lorenzkirch geplant. Sie erinnert an die Flüchtlinge, die sich Ende April 1945 am Lorenzkircher Elbufer sammelten und darauf warteten, eine der letzten Überquerungsmöglichkeiten der Elbe, eine Pontonbrücke, zu nutzen. Viele der Zivilisten starben, als sie am 22. April 1945 zwischen die Fronten der Wehrmacht und der heranrückenden Roten Armee gerieten.

Start der Radtour ist um 11 Uhr an der Gedenkstätte Ehrenhain in Zeithain nahe der B 169. Die Streckenlänge beträgt rund 26 Kilometer. Über die Radtour hinaus besteht die Möglichkeit, in der Gedenkstätte die Sonderausstellung „Kriegsgefangene Rotarmistinnen im KZ. Sowjetische Militärmedizinerinnen in Ravensbrück“ zu besichtigen. (SZ)

Die Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain hat täglich 10 bis 16 Uhr geöffnet, am Freitag 10 bis 14 Uhr.