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Riesiges Interesse am Forststeig

Für den neuen Wanderweg wurden 40 Tester gesucht. Fast zehnmal so viele bewarben sich. Nun musste gelost werden.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Sächsische Schweiz. Die Werbung war bescheiden. Die Resonanz trotzdem riesig. „Damit haben wir nicht gerechnet“, sagt Uwe Borrmeister, Leiter des Forstbezirks Neustadt im Staatsbetrieb Sachsenforst. Auf dessen Internetseite wurden Testwanderer gesucht, die den neu geplanten „Forststeig“ im linkselbischen Gebiet der Sächsischen Schweiz ausprobieren würden. Der Sachsenforst wollte 20 Paare zu verschiedenen Zeiten auf den Weg schicken. „Wir brauchen deren Erfahrungen und Hinweise“, sagt Borrmeister. Fast 200 Zweier-Teams haben sich gemeldet. Es waren Einheimische dabei und viele Dresdner. Aber auch aus Ungarn, der Schweiz und Österreich bewarben sich Interessierte, um den Forststeig zu testen.

Der ist von Haus aus als Abenteuer in der Natur geplant. Für die Tester ist es aber eine ganz besondere Herausforderung, denn der Weg ist noch gar nicht ausgeschildert. Das soll erst im Laufe des Jahres erfolgen – nachdem die Tester unterwegs waren. Die offizielle Eröffnung des neuen Wanderwegs ist nächstes Jahr geplant. Wegen der Vielzahl der Bewerber musste gelost werden. Vor den Augen zahlreicher Beteiligter ist das am Mittwoch in Leupoldishain erfolgt. Als Referenz schickten viele Fotos mit, aber auch handgeschriebene Briefe oder richtige Bewerbungsmappen. Damit wollten die Wanderer zeigen, dass sie für eine 5-Tages-Tour geeignet sind.

Mit dieser Zeitspanne wird gerechnet, um den 100 Kilometer langen Trekkingweg zu absolvieren. Dabei sollen sowohl die neu eingerichteten Freiübernachtungsplätze im Wald genutzt werden, als auch Unterkünfte nahe dem Weg. Mit dem Forststeig will der Sachsenforst ein einzigartiges Naturerlebnis schaffen. Trekking bedeutet dabei, dass es auch mal über Stock und Stein geht. Die Tourismusbranche und die Nationalparkverwaltung unterstützen das Projekt, mit dem der linkselbische Bereich der Sächsisch-Böhmischen Schweiz mehr Aufmerksamkeit bekommen soll. Ein Teil des Forststeigs führt auch über tschechisches Gebiet, unter anderem auf den Hohen Schneeberg.

Kartograf Rolf Böhm und Sandsteinblogger Hartmut Landgraf haben den Weg schon mal erkundet. „Selbst ich kannte nicht alle Wege“, sagt Böhm, der detaillierte Wanderkarten produziert. Der Ostaufstieg auf den Großen Zschirnstein habe ihn überrascht und beeindruckt. Den nehmen im Mai und Juni nun die Tester in Angriff. (szo)