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Riesenwels aus der Malter gefischt

Das Angelglück war zwei Männern aus Dönschten hold. Doch zuvor lieferte ihnen ihr Fang einen harten Kampf.

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© Egbert Kamprath

Von Egbert Kamprath

In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend wurde für Marcel Heider und seinen Freund Matthias Kurtze, der ihn begleitete, der Traum jedes Anglers von einem Rekordfang wahr. Die beiden Dönschtener zogen einen kapitalen Wels aus der Talsperre Malter. Der Riesenwels brachte es auf eine stolze Länge von 1,55 Metern und wog stattliche 34 Kilo. So groß war wohl noch keiner der Fische, die an der Talsperre an Land gezogen wurden. Zumindest, wenn stimmt, was auf einer Infotafel am Ufer steht. Demnach steht der bisherige Rekord bei 1,44 Meter und 24 Kilogramm.

Dabei waren die beiden Petrijünger eigentlich gar nicht darauf aus, einen Wels an den Haken gehen zu bekommen. Sie hatten bei ihrer Angeltour auf Karpfen eingestellt und auch schon einen aus dem Wasser geholt. Sechs Stunden dämmerten sie schon im Zelt, als gegen drei Uhr der Angelalarm einen Fisch am Köder meldete. Die beiden liefen schnell zum Boot, Marcel Heider zog kurz die Rute an und merkte sofort, dass da etwas sehr Großes dran war. In diesem Moment ahnte aber noch keiner der beiden, dass ihnen ein mehrstündiger Kampf mit einem wahren Prachtexemplar von Wels bevorsteht. Der wehrte sich nach Kräften, zog das Boot mit den beiden Anglern mehrere Kilometer über die Talsperre, es fühlte sich an, als würde es durch einen Motor angetrieben.

Für Matthias Kurtze waren es besonders unangenehme Stunden. Er hatte es nicht mehr geschafft, sich anzuziehen. Daher hockte er bei Regen und gerade mal zwölf Grad die ganze Zeit lediglich in Unterwäsche im Boot. Rund vier Stunden dauerte der Kampf, dann gab der Fisch entkräftet auf. Marcus Heider und Matthias Kurtze konnten ihn mit vereinter Kraft ins Boot ziehen. Da entdeckten sie erst, was für einen Brocken sie da am Haken hatten. Ein Wunder, dass die viel zu schwache Angel durchgehalten hat. Marcel Heider schätzt das Alter des Fisches auf rund 15 Jahre. Die genaue Fangstelle verrät der 24-Jährige aber nicht, die bleibt Betriebsgeheimnis.

Auf jeden Fall reichen die Filets für eine ausgiebige Fischmahlzeit. Der Welskopf wird zur Erinnerung präpariert. Zum Angeln kam Marcel Heider über den Vater, den er als Kind oft begleitete. Dann legte er eine längere Pause ein, bis er sich vor drei Jahren wieder diesem Hobby verschrieb.