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Riesenspaß in der Berufsschule

Auch in diesem Jahr zeigen die Schüler des BSZ, dass sie auf der vorweihnachtlichen Bühne durchaus bestehen können.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Catharina Karlshaus

Großenhain. Nach einer Stunde ist es soweit: Der mit Schneeflocken besetzte Vorhang hebt sich zum letzten Mal. Arm in Arm stehen sie plötzlich alle auf der Bühne. Die fleißigen Wichtelchen, Frau Holle, Schneemann Olaf, Anna und Elsa und natürlich der Weihnachtsmann. Gemeinsam singen sie den Klassiker „Weihnachten in Familie“. Fast andächtig hören die Mädchen und Jungen zu, bevor sie nach dem Verklingen des letzten Tones in lauten Jubel und tosenden Beifall ausbrechen.

Mit dabei Elsa und Anna, die Wichtel, ein Zwerg, Frau Holle, Olaf der Schneemann und die Feuerwehrmänner Max und Moritz.
Mit dabei Elsa und Anna, die Wichtel, ein Zwerg, Frau Holle, Olaf der Schneemann und die Feuerwehrmänner Max und Moritz. © Klaus-Dieter Brühl

Ein begeisterter Zuspruch, den sie sich aber auch wirklich verdient haben. Die Frauen und Männer der Erzieherklasse 17 des Beruflichen Schulzentrums haben an diesem Montagvormittag alles gegeben. Gleich nun, ob Schauspieler, Kulissenträger oder Tontechniker. Die 28 Mitstreiter des selbst geschriebenen Stückes „Die verlorenen Lieder des Weihnachtsmannes“ haben den kleinen Zuschauern eine stimmungsvolle Einstimmung auf das bevorstehende Fest gegeben. Die Mädchen und Jungen aus Kindergärten der Region in und um Großenhain haben eindrucksvoll miterleben dürfen, welche Abenteuer die Wichtel Willi, Naseweis und Seppel bestehen müssen. Schließlich haben die roten Zipfelmützler eigentlich noch so viele Aufträge des Weihnachtsmannes zu erfüllen. Aber ihre Neugierde sorgt dummerweise dafür, dass die Weihnachtslieder gewissermaßen weggeweht werden. Eine unterhaltsame Suche durch den verschneiten Wald beginnt – die natürlich zur Freude der Kinder mit dem Wiederfinden aller Liedtexte endet.

Mit viel Kreativität, Engagement und noch mehr Emotionen verpackt, haben die Darsteller wieder einmal die märchenhafte Welt nach Großenhain geholt. Immerhin seit vielen Jahren laden nun schon die künftigen Erzieher des ersten Ausbildungsjahres die Mädchen und Jungen der Röderstadt, aber auch jene aus der Umgebung sowie Schüler der Förderschule Skäßchen zum traditionellen Weihnachtsmärchen ein. Und dabei machen es sich die künftigen Pädagogen um ihre Lehrerin Annett Leopold alles andere als leicht. Bereits seit September haben die Klassen in jeder freien Minute geprobt, Kulissen gebaut beziehungsweise bemalt und Kostüme geschneidert. Die Vorbühne und die Spots mussten aus dem Alberttreff herangeschafft und um Sponsoren geworben werden. „Unsere Schüler waren dabei wirklich wieder unglaublich einfallsreich, um das Geld für die Ausstattung der Stücke und die Geschenke für die Kinder zusammen zu bekommen“, lobt Annett Leopold.

Mit berechtigtem Stolz blickt die sympathische Pädagogin auf das gelungene Machwerk ihrer Schützlinge. Nicht umsonst lauschen die Kinder aufmerksam, verfolgen konzentriert die Suche der Wichtel nach den verschwundenen Liedtexten und unterstützen durch Gesang und enthusiastische Zwischenrufe. Die Frauen und Männer haben mit ihrer Grundidee der Geschichte, den Texten und den vielen eingebauten weihnachtlichen Liedern offenkundig alles richtig gemacht.

Während diese Klasse ihre spielerische Feuertaufe mit bravour bestanden hat, stehen ihre Kollegen aus der anderen Klasse noch in den Startlöchern. Die Erzieher um Projektleiterin Josephine Richter werden jeweils am Mittwoch und Donnerstag spielen. „Wir erzählen die Geschichte vom Weihnachtsmann, der gehörig in Not geraten ist“, verrät Josephine Richter und lacht. Wie die 22-Jährige betont, ginge am Ende selbstverständlich auch alles gut aus. Aber erst einmal schlafe Rudolph das Rentier tief und fest. Ein Bösewicht habe ihn verzaubert und die Kinder dürften miterleben, wie ein geeignetes Gegenmittel für den Helfer des Weihnachtsmannes gefunden wird. „Wir haben viele Stunden für das Stück, seine Ausgestaltung und die Proben aufgewendet und hoffen jetzt natürlich ganz sehr, dass die Aufführung ein voller Erfolg wird“, bekennt Jasmin Reinke.

Tatsächlich dürfen sich die Mädchen und Jungen, welche den Besuch auf der Heinrich-Heine-Straße noch vor sich haben, freuen. Auf zwei liebevoll geschriebene Weihnachtsgeschichten, farbenprächtige Bühnenbilder und aufwendige Kostüme. Nicht zu vergessen auf diese besondere Stimmung, die von den Darstellern auch 2017 mit viel Spielfreude transportiert wird: nur noch ein paar Tage. Dann ist es da, das Fest. Dann ist endlich Weihnachten.