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Riesen-Würfel für sauberes Trinkwasser

Die neue Pumpstation ist wichtig für die Versorgung der Meißner Höhenlagen. Sie soll im Januar in Betrieb gehen. Am Dienstag kommt das Aggregat hinzu.

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© Claudia Hübschmann

Von Marcus Herrmann

Meißen. Mit der morgendlichen Ruhe an der Crassostraße im Meißner Triebischtal ist es am Freitagmorgen, kurz nach 8 Uhr, für etwa eine Stunde vorbei. Ein Schwerlasttransport bahnt sich seinen Weg zum Pumpwerk der Meißner Stadtwerke (MSW).

Aufgebockt hat der Laster einen überdimensionalen Würfel. So scheint es zumindest – doch nur auf den ersten Blick. Wer genauer hinsieht, erkennt: Es handelt sich um eine neue Raumzelle für das Pumpwerk im Triebischtal.

Die alte Zelle muss genauso wie das von ihr umhüllte Pumpenaggregat nach 24 Jahren dringend ersetzt werden. „Nach so einer langen Betriebsdauer sind wichtige Teile verschlissen, es tropft an mehreren Stellen und das Pumpwerk bringt auch nicht mehr die gewünschte Leistung“, sagt Stadtwerke-Projektleiter Frank Dittrich.

Pumpenaggregat im Gewerbegebiet

Die Raumzelle diene als Hülle für die eigentliche Pumpstation, die die Trinkwasserversorgung in den Meißner Höhenlagen – also den Gebieten Korbitz, Kynast, Questenberg, Obermeisa, Teile des Meisatales und des Wohngebietes Rotes Haus – für die nächsten Jahre absichert. Am kommenden Dienstag, 10 Uhr, werde dann das neue Pumpenaggregat angeliefert, teilen die MSW mit.

„Der jetzt antransportierte Betoncontainer ist circa dreimal drei mal viereinhalb Meter groß und wurde zunächst hinter der Waschanlage auf dem Flurstück der MSW positioniert“, sagt Stadtwerke-Sprecherin Lilly Schneider. Erst wenn das Aggregat da sei, werde das alte ersetzt.

Momentan stünde das neue Teil bereits in einer großen Halle bei Mentner-Kräne im Meißner Gewerbegebiet Ost.

„Sobald es angeliefert ist, wird das neue Pumpenaggregat in die Raumzelle reingeschoben, dann schließen wir die nötigen elektrisch-mechanischen Elemente an“, sagt Frank Dittrich. Bis das neue Teil aber seine Arbeit aufnimmt, dauere es noch einige Zeit. „Wir rechnen damit, dass wir so im Januar nächsten Jahres in den Betrieb gehen. Bis dahin wird noch das alte Aggregat seinen Dienst tun.“

Die Schwierigkeit und Besonderheit des Projektes wird vor allem durch den engen Zugang zum Standort an der Crassostraße bedingt. „Das war schon eine knifflige Aufgabe. Aber der Kran, der die Raumzelle jetzt hinter der Waschanlage abgesetzte, hat ganz genau in den Zugang gepasst“, so Dittrich.

MSW investieren 130 000 Euro

Für die logistisch anspruchsvolle Aktion hätten fünf Leute ausgereicht. Nach gut einer Stunde war die Zelle an ihrem Bestimmungsort abgelegt. Eine weitere Schwierigkeit sind die schwer zu bekommenden Ersatzteile. „Die sind heute Mangelware“, sagt der Experte. Denn meistens bekomme man darauf zehn oder mehr Jahre Garantie. Ist diese dann abgelaufen, seien aber häufig die nötigen Einzelteile nur schwer oder gar nicht mehr verfügbar.

„In diesem Fall muss man dann eben in den saueren Apfel beißen und die komplette Anlage erneuern“, so MSW-Projektleiter Frank Dittrich.

So geschehen am Pumpwerk Crassostraße. Laut Angaben der Meißner Stadtwerke kostet das den Energieversorger insgesamt etwa 130 000 Euro. „Mit dem Bau wird eine sichere Wasserversorgung für die Meißner Höhenlagen gewährleistet“, so Sprecherin Lilly Schneider.

An anderen Stationen zur Trinkwasseraufbereitung stehen für die Stadtwerke demnächst keine ähnlich kniffligen Arbeitseinsätze an. „Mit so einer Insellösung haben wir jetzt nur hier aufgrund der Begebenheiten zu tun. An anderen Pumpwerken ist es einfacher“, so Dittrich. Am kommenden Dienstag wird es für ihn dann noch einmal spannend, wenn das neue, leistungsstarke Pumpenaggregat angeliefert wird, das zukünftig für nach wie vor einwandfreies Trinkwasser im Meißner Hochland sorgen soll.