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Riesa zum Mitnehmen

Die Riesa-Info erweitert ihr Sortiment. Dabei rechnet sich das Geschäft mit den Andenken kaum.

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© Sebastian Schultz

Von Britta Veltzke

Riesa. Abwägend hält die Kundin die Stoffbeutel in der Hand: den blauen mit der Silhouette der Sportstadt in der einen, den naturfarbenen mit dem braunen Riesa-Schriftzug in der anderen. „Mir gefallen beide sehr gut. Dann nehm ich doch einfach beide“, sagt sie kurzentschlossen und legt fünf Euro für die zwei Stofftaschen auf die Ladentheke der Riesa-Information. Mitarbeiterin Ingrid Vogel freut sich natürlich über den Entschluss der Kundin und füttert die Kasse gut gelaunt mit dem kleinen Geldschein.

Verkaufsschlager: die Riesen-Kräuterschnäpse (0,2 l) für sieben Euro.
Verkaufsschlager: die Riesen-Kräuterschnäpse (0,2 l) für sieben Euro. © Sebastian Schultz
Ladenhüter: eine handgefertigte Mini-Stadtbahn für 20 Euro.
Ladenhüter: eine handgefertigte Mini-Stadtbahn für 20 Euro. © Sebastian Schultz

Seit Anfang des Jahres gibt es die Beutel im Sortiment der Riesa-Information. Entworfen hat die Motive der Riesaer Mediengestalter Udo Merzdorf. Zudem hat es ein Trinkglas mit flauschigem Flock-Aufdruck in das Verkaufsregal geschafft – „Riesa“ steht in Großbuchstaben auf dem Glas. Was sonst, denn: „Die Sachen, auf denen Riesa steht, verkaufen sich besonders gut“, sagt Ingrid Vogel – so auch die kleinen Schnapsgläschen mit den abgebildeten Sehenswürdigkeiten und dem Stadtwappen. „Die sind bei Sammlern besonders beliebt“, so Vogel weiter. Und auch die bunten Tassen, auf denen die Stadtbahn abgebildet ist, verkauften sich gut.

Riesaer Kunden und Touristen

T-Shirts, Handtücher, Schirme, Seife aus dem Werk an der Döllnitz – es werden immer mehr Produkte. Aber manche Angebote fliegen auch wieder aus dem Sortiment, wenn sie nicht gekauft werden – oder aus anderen Gründen: „Verabschiedet haben wir uns zum Beispiel von den Lebensmitteln. Zwischenzeitlich hatten wir auch Honig aus dem Tierpark oder Nudeln aus der Nudelbude“, erklärt Ingrid Vogel. Statt die Teigwaren selbst zu verkaufen, verweisen die Mitarbeiterinnen der Riesa-Info die Touristen nun direkt an den Werksverkauf.

Apropos Touristen: Wie unterscheidet sich das Kaufverhalten von Besuchern der Stadt und den Einheimischen? „Besonders vor Weihnachten haben viele Riesaer bei uns Geschenke gekauft, darunter auch die Chronik, Bücher zur Lokalhistorie oder die Kunstdrucke von Wolfgang Bochnia. Im Sommer sind es eher die Fahrradtouristen, die bei uns kaufen.“ Bei den Radlern besonders beliebt: „Ganz klar: Kleine Sachen, die sie in ihrem schmalen Gepäck noch gut unterkriegen“, erklärt die Riesa-Info-Mitarbeiterin Katrin Sobanski. „Die großen Bierkrüge sind bei den Radtouristen da weniger gefragt.“

Bei allen gleichermaßen beliebt: Der Kräuter-Riese, ein Schnaps, der streng genommen gar nicht aus Riesa kommt, sondern aus Strehla – genauergesagt von Frischfleisch Forberge.

So richtig gewinnbringend sei das Geschäft mit den Souvenirs allerdings nicht. Darauf komme es aber auch gar nicht unbedingt an, betont Ingrid Vogel: „Wir wollen, dass möglichst viele den Weg zu uns finden – Einheimische und Touristen. Deswegen bieten wir auch allen möglichen Vereinen und Institutionen an, dass wir ihre Waren hier für sie verkaufen.“ Dennoch seien viele Riesaer noch nie in der Riesa-Info gewesen. „Und wenn sie dann das erste Mal da sind, sind die meisten ganz überrascht, was wir alles im Angebot haben“, so Vogel weiter.

Ladenhüter der Riesa-Info ist übrigens eine Miniatur-Stadtbahn für 20 Euro. „Die haben wir leider erst zwei Mal verkauft“, sagt Ingrid Vogel. Gefertigt wird die Spielzeugbahn von dem Riesaer Hans J. Meisner – „echte Handarbeit“, betont Ingrid Vogel. „Das Geld ist sie wert, aber nicht jeder ist bereit es auszugeben.“