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Riesa lockt mit Einkaufssonntag

Zum dritten Advent werden in der Stadt zahlreiche Geschäfte geöffnet sein. Ein wichtiger Akteur macht aber nicht mit.

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© Symbolfoto/dpa

Von Christoph Scharf

Riesa. Im Riesapark ist die Sache eindeutig: Dort sind an diesem Sonntag von 13 bis 18 Uhr die Geschäfte geöffnet. Zum dritten Advent lockt dort etwa das Möbel- und Küchenparadies mit einer Weihnachtsbäckerei in die Küchenabteilung. Dort können Kinder unter professioneller Anleitung Plätzchen und Muffins herstellen, während die Eltern gleichzeitig einkaufen können. „Gewöhnlich backen die Großen für die Kleinen die Plätzchen“, sagt Hausleiter Claudius Timpe. Dieses Mal wird das Prinzip umgekehrt – sodass die Kinder ihren Eltern etwas schenken können.

Ein Adventsrabatt soll weitere Kunden in das Möbelhaus im Riesapark locken. Auch die Nachbargeschäfte haben sich Angebote einfallen lassen, um vielleicht das eine oder andere Weihnachtsgeschäft mehr an den Mann oder die Frau zu bringen: In der Parfümerie gibt es Angebote, bei „Schöneres Wohnen“ eine Teeverkostung aus dem Samowar, in einer Reihe weiterer Geschäfte Rabatte. Der Riesapark steht mit den einheitlichen Öffnungszeiten zum Einkaufssonntag allerdings alleine da: Die Werbegemeinschaft Innenstadt Riesa (WIR) hat es damit nicht so leicht. Zwar öffnen auf der Hauptstraße ebenfalls zwischen 13 und 18 Uhr zahlreiche Geschäfte – etwa das Modehaus Margenberg, Intersport Donath, Toujours, Calotta-Dessous, die Kleiderlounge, die Drogerie dm. Andere dagegen werden geschlossen bleiben. „Wir können keinen Händler zwingen, das entscheidet jeder selbst“, sagt Annett Margenberg vom WIR-Verein.

Dabei sei der Dezember-Einkaufssonntag im vorigen Jahr bei einer Mehrheit der Händler gut gelaufen. Aber 2015 gab es auch eine Besonderheit: Damals fiel der Einkaufssonntag in der Weihnachtszeit auf den 27. Dezember – direkt im Anschluss an Heiligabend und die beiden Feiertage. „Nach drei Tagen wollten viele Leute wieder raus“, sagt Annett Margenberg. Und nach Weihnachten kommt erfahrungsgemäß immer noch das Geschäft mit dem Einlösen von Geschenkgutscheinen dazu – und vielleicht auch schon der eine oder andere Umtausch. – Dieses Mal fallen die Sonntage nun einmal anders: Der erste Weihnachtsfeiertag fällt auf einen Sonntag, der nächste ist dann erst der 1. Januar. „Und am Neujahrstag wird wohl kaum jemand einkaufen wollen“, sagt die Händlerin. Aus ihrer Sicht spricht aber auch etwas für diesen Sonntag, den 11. Dezember. „Da kann man den Einkaufsbummel über die Hauptstraße auf dem Weihnachtsmarkt im Klosterhof ausklingen lassen.“ Im Dunklen wirke so ein Markt doch ohnehin am schönsten.

150 Nudelköche gesucht

In die andere Richtung der Hauptstraße dürfte es ohnehin nicht ganz so viele Passanten ziehen: Denn die Elbgalerie bleibt dieses Mal komplett zu. Auf der Homepage des Centers steht eine kurze Meldung: „An den Adventssonntagen gönnen wir unseren Mitarbeitern, Mietern und Angestellten eine besinnliche Zeit im Kreise ihrer Familien. Deshalb bleibt das Center an den Sonntagen geschlossen.“ Immerhin habe man im Dezember die Sonnabend-Öffnungszeiten verlängert – sodass die Geschäfte bis 18 Uhr offen haben. Laut Center-Manager Andree Schittko habe man bei einer Mieterversammlung einhellig beschlossen, dieses Jahr nur einen einzigen Einkaufssonntag mitzumachen – im Frühjahr beim Centergeburtstag. „Da gab es keine lange Diskussion.“

Trotz geschlossener Elbgalerie gibt es allerdings noch einen Grund, Sonntag auf die Hauptstraße zu gehen: die traditionelle Innenstadtwette des WIR-Vereins. Dieses Mal fordert Teigwaren Riesa die Werbegemeinschaft heraus. Schafft es der Verein, 150 „Nudelköche“, ausgestattet mit Schürze oder Kochmütze und mindestens einem Kochutensil wie Kochlöffel, Topf oder Nudelholz, um 15 Uhr vor der Riesa-Information zu versammeln, spendet der Nudelhersteller 150 Euro bar und Nudeln im Wert von 150 Euro an den Kinderschutzbund Riesa. Um 16 Uhr folgt die Auktion von Weihnachtsgeschenken. Der Erlös daraus wird genauso gespendet, wie das Geld aus dem Verkauf von Glühwein und Kinderpunsch. „Bei der Auktion kauft man quasi die Katze im Sack“, sagt Annett Margenberg. Man weiß lediglich, von welchem Geschäft die eingepackten Geschenke sind. „Aber es sind attraktive Preise.“