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Richtiges Sensen will gelernt sein

Klaus-Dieter-Müller aus Uhsmannsdorf zeigt in Seminaren, wie man mäht und dengelt. Der Zuspruch ist groß.

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Von Bernhard Donke

Sensen will gelernt sein, das weiß jeder, der es schon einmal probiert hat. Es erfordert Übung und Geschick, will sich man zügig und gleichzeitig kraftschonend durch hohes Gras oder Nutzpflanzen mähen. Dabei ist die uralte Technik trotz des großen Angebotes motorisierter Helfer nicht kleinzukriegen. Nicht nur, aber auch, weil das Mähen mit der Sense eine naturverbundene und umweltschonende Methode ist.

So ist es kein Zufall, dass ein Seminar zum richtigen Umgang mit der Sense am vergangenen Sonnabend in der Naturschutzstation des Biosphärenreservates Oberlausitz in Förstgen stattfand. Damit das Mähen keine Schufterei wird, komme es vor allem auf die richtige Einstellung des Sensenblattes und das fachgerechte Dengeln, also Schärfen an, erklärte Klaus-Dieter Müller den 27 Teilnehmern. Der Uhsmannsdorfer leitete den vierstündigen Workshop gemeinsam mit Meike Biskop von der Naturschutzstation.

Müller, selbst Schlosser und studierter Schienenfahrzeugtechniker, hat die Arbeit mit der Sense von Kindesbeinen an von Vater und Großvater gelernt. Früh musste er schon als Junge mit raus auf die Wiesen und Felder, um Futter für die Tiere zu mähen – zu jener Zeit fast ausschließlich mit der Sense. „Die Technik des Sensedengelns und der Sensenmahd ist eine uralte Tradition, die von Generation zu Generation weiter gegeben wurde. Vor noch nicht einmal 60 Jahren wurden die Wiesen zur Heuernte und zu Grünfutter für die Haustiere hektarweise mit der Sense gemäht“, sagt Müller, und ergänzt: „Für mich ist das Mähen mit der Sense reiner Sport, der mir den Physiotherapeuten erspart.“ Sein Anliegen ist es, diese Tradition nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. „Und wie man heute sieht, ist das Interesse immer sehr groß“, sagt der 61 Jährige, der beruflich als Selbstständiger einen EDV- und Computerservice betreibt. In seiner Freizeit ist er in der gesamten Oberlausitz und bis in den Spreewald unterwegs, um Menschen das richtige Sensen nahe zu bringen. Die Nachfrage für eine Teilnahme am Seminar in Förstgen sei für den vergangenen Sonnabend so groß gewesen, dass vielen Interessenten eine Absage erteilt werden musste, sagt Meike Biskop von der Naturschutzstation.

Am Anfang des Seminar standen Erläuterungen zur Beschaffenheit des Sensenblattes. Fast alle Teilnehmer hatten ihre eigenen Sensen dabei, um sie vom Fachmann zur Körpergröße passend einstellen zu lassen. Weiter ging es mit dem Schärfen des Sensenblattes mit dem Wetzstein. Auch hier half der Profi, welcher Wetzstein, die es in verschiedener Körnung gibt, der richtige ist. Es folgte die Vorführung beim Grasmähen.

Hier griffen auch die neun teilnehmenden Frauen zur Sense, um ihr Können zu zeigen. Was einmal mehr zeigte, dass der Umgang mit Sense und Dengelstock keine reine Männerdomäne mehr ist.

Zum Ende des Seminars wurde den Teilnehmern dann noch das richtige Sensedengeln in den verschiedenen Techniken und Hilfsmitteln gezeigt und vorgeführt. Dabei gibt es viele regionale Unterschiede, hob der Seminarleiter hervor. Letztlich ist es aber bei allen Techniken wichtig, dass das Sensenblatt die richtige Schärfe bekommt.

Freie Sensen-Seminartermine bei Klaus-Dieter-Müller gibt es noch am 29. Juli und 18. August.

Anmeldung und Informationen unter 03589 59902

[email protected]