Von Thomas Möckel

Pirna. Reichlich 130 Jahre steht das Schulhaus der Pestalozzi-Oberschule in Copitz, in all der Zeit hat sie standgehalten, mehrfach wurde um- und angebaut. Doch den wohl bislang größten Eingriff in die Substanz erfährt die Bildungsstätte derzeit. Pirna lässt für rund 14 Millionen Euro die Schule erweitern und den Altbau sanieren. „Für ihr Alter sieht die Schule noch passabel aus“, sagt Schulleiterin Irina Lang, „nun aber ist es Zeit, dass die alte Dame ein neues Gewand bekommt.“

Zum neuen Gewand gehört auch ein Anbau, der an der Stirnseite der Schule emporgewachsen ist und sich von der Schulstraße bis zur alten Sporthalle erstreckt. Nach einem knappen Jahr Bauzeit ist der Rohbau nun fertig, Schule, Stadt, Planer und Handwerker feierten am Mittwoch Richtfest. Die Bauleute ließen die Richtkrone mit einem Kran einschweben, der Polier verlas den Richtspruch, dann folgte der Brauch, ein Glas im Rohbau zu zerschlagen – es soll dem Bau Glück bringen.

Betongrau ragt nun der Anbau in die Höhe, noch stehen überall die Stützen unter den Zwischendecken, oben fehlt noch ein Stück Dach, weil der Kran aus der Mitte des Baus noch demontiert und stückweise nach oben herausgehoben werden muss. Die ersten Gewerke beginnen nun schrittweise, das Gebäude auszubauen. Die Handwerker dichten das Dach ab, nahmen schon die ersten Aufmaße für die Fenster, auf den Fußboden tragen sie in Kürze eine Sperrschicht auf. Ebenso starten sie demnächst damit, die Fassade zu beschichten. Wenn er fertig ist, wird der Anbau im Erdgeschoss einmal eine neue Sporthalle beherbergen, darüber finden sich Fachkabinette für Informatik, Musik, Kunst, Chemie, Biologie und Physik ihren Platz. Die neuen Unterrichtsräume sind später über einen Übergang vom Altbau aus erreichbar. Im neuen Eingangsbereich, der sich direkt an den Altbau anschließt, wird noch ein Fahrstuhl montiert.

Trotz des Baufortschritts steht der Schule noch ein großer Umzug bevor: Ab dem Sommer lässt Pirna die alte Pestalozzi-Schule grundlegend sanieren, die Bildungsstätte zieht in den Sommerferien für etwa zwei Jahre in die ehemalige Schiller-Schule auf der Nicolaistraße in der Innenstadt. Zum Schuljahr 2020/2021, so der Plan, soll dann der Schulbetrieb in Copitz wieder starten. Das Vorhaben kostet insgesamt rund 14 Millionen Euro, aus verschiedenen Fördertöpfen erhält Pirna Zuschüsse von rund 8,8 Millionen Euro.