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Richtermühle öffnet wieder

Nach fast 100 Jahren können Wanderer wieder bei Saupsdorf rasten. Die Wirtsleute haben viel Zeit und Geld investiert.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Saupsdorf. Wer in die Hintere Sächsische Schweiz fährt, der kommt an der Richtermühle kurz vor Saupsdorf direkt vorbei. Idyllisch in einer Senke gelegen, umgeben von Wiesen und Wald. Gleich mehrere Wanderwege führen vorbei in Richtung Saupsdorf, Sebnitz und Ottendorf. Ein solch schönes Fleckchen Erde wollten sich Angela Arth und Günther Meier nicht entgehen lassen. Erfahrung im Gastgewerbe habe beide.

© Dirk Zschiedrich

Längere Zeit haben sie das Lokal in der ältesten Tapetenfabrik Deutschlands in Heidelberg geführt. Sie haben dann aber nach einer etwas kleineren Gaststätte Ausschau gehalten und bei ihren Besuchen in der Sächsischen Schweiz dann irgendwann die Richtermühle entdeckt und beschlossen, sie öffnen hier eine Rast- und Weinstube. Natürlich habe man auch etwas länger überlegt, schon wegen der prekären Personalsituation im Gastgewerbe. Doch dann habe man sich entschieden, das Projekt nur zu zweit zu wuppen. Der Eröffnung ging allerdings ein etwa dreijähriger Umbau des denkmalgeschützten Objektes voraus. „Wir haben alles vom Keller bis zum Dach saniert“, sagt Günther Meier. Und wie das bei so einem alten Gebäude typisch ist, gab es auch so manche Überraschung, die ihren Zeitplan durcheinanderbrachte. So kam schließlich eins zum anderen. Doch inzwischen haben sie es geschafft, und empfangen Gäste in ihrer Rast- und Weinstube. Diese ist freitags ab 17 Uhr, sonnabends ab 14 Uhr, und an Sonn- und Feiertagen ab 11.30 Uhr geöffnet. „Wir wollten es mit diesen Öffnungszeiten erst einmal so probieren, da ja eben an den Wochenenden die Hauptausflugszeit ist“, sagt Angela Arth. Sie ist die Köchin. An ihrem Herd wird alles frisch zubereitet. Da hört der Gast, wie Schnitzel geklopft werden und kann schnuppern, wenn Soße im Topf köchelt. „Wir haben eine kleine Karte, setzen auf Qualität und nicht auf Masse“, sagt die Köchin.

Vor allem würden sie hier die Menschen schätzen. „Alle die wir bislang kennengelernt haben, waren nett. Man hilft sich. Das kennen wir so nicht“, sagt Günther Meier. Er hat eine Chronik zusammengestellt. So soll die Mühle 1794 errichtet worden sein. Neben der Mühle gab es eine Brauerei, eine Bäckerei und eine Gaststätte. Einige Details fehlen noch. Deshalb würden sich die Wirtsleute freuen, wenn sich diejenigen melden, die Geschichten zu Richtermühle erzählen können oder ein paar Fotos aus früherer Zeit haben, die sie vielleicht in ihren Fotoalben finden.

Informationen: www.richtermuehle.de