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Rettungswagen im Notfall bald schneller da

Eine moderne Rettungswache entsteht an der Großenhainer Straße. Der Zustand des alten Standortes ist längst bedenklich.

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© NBHG-Architekten

Von Ulrike Kirsten

Betonteile schwenken an Kränen durch die Luft, Arbeiter setzen die Elemente zusammen. Das Erdgeschoss der neuen Rettungswache in der Großenhainer Straße 33 steht bereits. Im Oktober soll Richtfest gefeiert werden. Noch steht nicht fest, welcher Rettungsdienst in das Haus einzieht. Die Stadt als Träger ist nur für Umbau, Erweiterung und Neubau von Rettungswachen zuständig. „Zurzeit läuft das Vergabeverfahren“, sagt Andreas Rümpel, Leiter des Brand- und Katastrophenschutzamtes. Im September wird über den künftigen Betreiber entschieden. Ende Juli 2015 soll der Bau fertig sein, zwei Monate später in Betrieb gehen. Vom neuen Standort starten Sanitäter künftig zu Rettungseinsätzen in Pieschen, Trachenberge, Mickten und Teilen der Neustadt.

Zur Großenhainer Straße hin ist das Gebäude zweigeschossig. In der oberen Etage, über den Garagen für die Einsatzfahrzeuge und Krankentransportwagen, sind Umkleide-, Aufenthalts- und Schulungsräume untergebracht. 34 Mitarbeiter werden dann in der Rettungswache tätig sein. Zudem bietet die Einrichtung ausreichend Kapazität, dass darin in Zukunft Notfallsanitäter ausgebildet werden, so Rümpel. Acht Krankentransportautos und vier Rettungswagen sind am Standort eingeplant. „Wir rechnen mit 25 Rettungseinsätzen am Tag und vier in der Nacht“, so Rümpel. Anwohner müssen sich keine Sorgen wegen Lärmbelästigung machen. „Wir haben die Emissionen ausreichend geprüft. Zudem liegt die Wache direkt an der Großenhainer Straße. Der Verkehr ist damit gut einsehbar.“

Grund für den Neubau ist vor allem der Zustand der alten Wache auf der Leipziger Straße 33. Sie genügt längst nicht mehr den Anforderungen an eine moderne und effiziente Rettungswache. Der bauliche Zustand des Garagengebäudes ist bedenklich, Sanitäter müssen mitunter 100 Meter über den Innenhof zu ihren Fahrzeugen, die zum Teil sogar im Freien stehen. Das wird es in der 2,9 Millionen Euro teuren neuen Wache nicht mehr geben. Zudem können die Fahrzeuge in einer speziellen Desinfektions- und Reinigungshalle gesäubert werden. Neue Rettungswachen entstehen außerdem in der Gerokstraße in der Johannstadt und ab kommendem Jahr in der Travemünder Straße in Klotzsche. „Im Rettungsbereich gibt es keine langfristige Planung“, sagt Ordnungsbürgermeister Detlef Sittel (CDU). „Durch Einwohnerwachstum und zunehmend ältere Bürger müssen wir dort jederzeit nachsteuern können.“