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Rettungsschwimmer verzweifelt gesucht

Das sanierte Zschonergrundbad öffnet am 31. Mai. Noch fehlen aber die Schwimmmeister. Die sind derzeit gefragt.

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© Sven Ellger

Von Jana Mundus

Die Freude bei Uwe Kloß ist momentan gebremst. Für die Lebenshilfe Dresden übernimmt der 55-Jährige den Betrieb des Zschonergrundbads und ist glücklich über diese neue Aufgabe. Mehr als 15 Jahre lang hatte sich der Verein NaturKulturBad Zschonergrundbad um die Sanierung gekümmert, letztlich aber nach einem geeigneten Betreiber gesucht. Der hat nun aber erst mal ein Problem: Es fehlen zwei Rettungsschwimmer, um das Bad zu öffnen.

Seit Februar schon ist Uwe Kloß auf der Suche. Doch die ist schwieriger als gedacht. „Schwimmmeister sind derzeit gefragt. Zudem können wir eine Anstellung nur während der Saison bieten“, erklärt er. Noch hat er die Hoffnung nicht aufgegeben, bis zur offiziellen Badeinweihung am 31. Mai jemanden zu finden. Eigentlich soll es danach täglich von 10 bis 19 Uhr öffnen. „Wenn wir niemanden haben, geht das natürlich nicht“, fügt er hinzu. Gibt es bis dahin wenigstens einen, könnte das Bad zumindest verkürzt aufmachen.

Die Mitarbeiter der Lebenshilfe sind ansonsten schon im Bad aktiv. Die zum Unternehmen gehörende Integrationsfirma Zschoner Grund gGmbH unterstützt Menschen mit Behinderung auf ihrem Weg in den ersten Arbeitsmarkt. „Rund 40 Prozent unserer Angestellten haben ein Handicap“, so Kloß, Leiter des Integrationsbetriebs. Seine Kollegen sind vor Ort momentan mit der Grünpflege beschäftigt. Die Liegewiesen müssen vorbereitet werden. „Aufwendig ist das Rasenmähen an den vielen Hängen im Bad“, erläutert er. Das Geländer, das vom Becken hinauf zum historischen Hof und den Kabinen führt, soll in den kommenden Tagen noch einen neuen Anstrich bekommen. In Zukunft werden neben zwei Rettungsschwimmern auch ein technischer Leiter und zwei Mitarbeiter für die Kasse, einer davon mit Handicap, im Zschonergrundbad arbeiten.

Was der Badverein in den vergangenen Jahren geschafft hat, dafür ist Kloß voll des Lobs. „Als ich das erste Mal hier war, war ich sofort begeistert.“ Vor gut einem Jahr fragte der damalige Vereinschef Jürgen von Pistor bei der Lebenshilfe an, ob man als Betreiber einsteigen würde. Die Lebenshilfe sagte zu, der Vertrag wurde unterschrieben. Am Bad entlang führen Treppen von der Merbitzer Straße hinunter in den Zschonergrund.

Ursprünglich war vom Verein geplant, dass sich an diesem Weg künftig auch der Eingang ins Bad befindet. Doch Uwe Kloß war gegen den Vorschlag. Der Weg vom Tor hinein ist nicht befestigt, der Zschonerbach gleich daneben. „Ohne ein Geländer wäre das nicht gegangen.“ Der Einlass erfolgt nun weiterhin im oberen Bereich. Das Kassenhäuschen wird dafür derzeit mit frischer Farbe gestrichen. Künftig zahlen Erwachsene dort 3,30 Euro, Kinder ab drei Jahren 2,20 Euro Eintritt.

Problematisch ist damit die Trennung von Badbetrieb und den Räumlichkeiten auf dem Hof, die für Veranstaltungen vermietet werden. Auch der künftige Imbiss, für den noch ein Interessent gesucht wird, soll dort öffnen. „Wir müssen schauen, ob das parallel alles gut funktioniert“, so Kloß. Für die Zukunft hat er weitere Ideen. So könnten kleine Saunahütten in Fassform aufgestellt werden. In den Gebäuden des Hofs wären Übernachtungsmöglichkeiten denkbar. „Ähnlich einem Heuhotel“, sagt er. Für den Winter denkt er an eine Eisbahn. Ziel wäre eine ganzjährige Nutzung des Areals. „Erst einmal müssen wir aber einen ordentlichen Badbetrieb hinkriegen.“

Interessenten für den Schwimmmeister-Posten können sich unter 4249732 melden.