Merken

Rettungsdienst neu aufgestellt

Die ASG Ambulanz Leipzig übernimmt den Rettungsdienst im Raum Kamenz und Königsbrück. Patienten sollen den Wechsel kaum bemerken.

Teilen
Folgen
© Matthias Schumann

Von Nicole Preuß

Kamenz. Der neue Aufkleber kam noch am Freitag auf die Rettungsfahrzeuge und die Kranken- transportwagen. Die erste Schicht in der Nacht zum Sonnabend fuhr dann schon in der neuen rot-neongelben Kleidung zu den Einsätzen. Der Rettungsdienst in der Region um Kamenz und Königsbrück fährt seit dem Wochenende unter neuer Flagge. Der Kreistag hatte den Rettungsdienst nach einem aufwendigen Auswahlverfahren bereits im März im gesamten Landkreis neu vergeben.

Die ASG Ambulanz Leipzig bekam für die Region zwischen Crostwitz und Röhrsdorf den Zuschlag. Zwei Unternehmen hatten ihre Angebote für das Gebiet eingereicht, am Ende musste der Anbieter ausgehandelt werden. Die Kosten des Rettungsdienstes für den Landkreis spielten im Gesamtverfahren eine bedeutende, aber nicht die einzige Rolle. Die Mitwirkung am Katastrophenschutz und die Personalausfallsicherheit waren ebenfalls Kriterien, die beim Auswahlprozess betrachtet wurden. Der Preis floss trotzdem zu 55 Prozent in die Entscheidung ein.

Übergang so reibungslos wie möglich

Die ASG Ambulanz Leipzig, die seit 2006 zu Promedica gehört, trat in der Region bisher nicht in Erscheinung. Sie führt aber bereits seit den 1990er-Jahren zwei Rettungswachen in Leipzig. Der Schwepnitzer Toni Vetter führt die Rettungswache auf der Güterbahnhofstraße in Kamenz und den Außenstellen am Flugplatz und auf der Kamenzer Straße in Königsbrück seit der Übernahme durch den neuen Betreiber. „Wir wollen den Übergang für die Patienten und die Mitarbeiter so reibungslos wie möglich gestalten“, sagt er.

Die Wache wurde bisher vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), Kreisverband Bautzen, betreut. Viele Rettungssanitäter, Rettungsassistenten und Notfallsanitäter, die bereits unter dem DRK in Kamenz mitarbeiteten, haben sich auch beim neuen Träger beworben und wurden wieder eingestellt. Fünf neue Mitarbeiter kamen noch dazu. „Wir haben damit die offenen Stellen besetzt, die es sowieso gab“, sagt Toni Vetter. 62 Männer und Frauen sind nun in den drei Wachen in Kamenz und Königsbrück beschäftigt, einige wenige von ihnen geringfügig neben ihrem Hauptberuf. Die Gehälter haben sich nach Angaben der ASG Ambulanz Leipzig nicht verändert. „Es ist viel Positives dabei“, sagt Toni Vetter.

Vertrag gilt für fünf Jahre

Die Gebäude und die sieben dazugehörigen Fahrzeuge übernimmt der neue Betreiber vom Landkreis für die Erfüllung der Aufgabe. 15 Männer und Frauen helfen Patienten pro Schicht im Gebiet zwischen Crostwitz und Röhrsdorf und zwischen Gersdorf und Zeisholz. Der Notarzt fährt in der Woche vom Kamenzer Krankenhaus zu den Einsätzen, am Wochenende steht sein Fahrzeug an der Kamenzer Wache. Die Ärzte, die die Dienste übernehmen, können dann für die Dienstzeit auch eine Wohnung dort beziehen. Der Vertrag mit dem Landkreis gilt nun erst einmal für fünf Jahre und kann noch einmal um zwei Jahre verlängert werden. Dann wird die Leistung wieder neu ausgeschrieben.

Die potenziellen Betreiber sollten dann auch eine Besonderheit beachten. Die Patienten aus dem Gebiet müssen wegen des relativ kleinen Krankenhauses in Kamenz unter Umständen auch in weiter entfernte Fachkrankenhäuser nach Bautzen, Dresden oder Hoyerswerda transportiert werden. „Die Leute müssen gut geschult sein, um die 30 bis 45 Minuten zu überbrücken“, sagt Toni Vetter. Das Team sei für die Aufgabe gut gerüstet.