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Rettung der Lok ist gescheitert

Die historische Lok vor dem Bautzener Bahnhof kann nicht umgesetzt werden. Das Geld für den Transport fehlt.

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© Uwe Soeder

Bautzen. Die Rettungsaktion für die alte Bahnhofslok ist abgeblasen. CDU-Stadtrat Heinrich Schleppers hat überraschend das Handtuch geworfen. „Leider muss ich das Projekt Dampflokomotive aufgeben“, teilte er jetzt mit. „Das schmerzt, ich bin eigentlich kein Mensch, der aufgibt. Aber diese Nummer war in der Feierabendarbeit doch zu groß. Schade“, bedauert Schleppers.

In den vergangenen Wochen hatte der Bautzener viel telefoniert und Überzeugungsarbeit geleistet. Er wollte die Lok, die wegen der geplanten Sanierung des Bahnhofs Ende Juli vom Vorplatz verschwinden muss, auf eine andere Fläche umsetzen und so die Zugmaschine vor einer möglichen Verschrottung bewahren.

Zunächst sah alles vielversprechend aus: Die historische Lok erwies sich bei einer ersten Begutachtung als transportfähig, die Deutsche Bahn stellte einen neuen Platz auf ihrem Gelände an der Packhofstraße zur Verfügung und die Ostsächsischen Eisenbahnfreunde wollten sich um die Pflege des Dampfrosses kümmern. Doch am Ende fehlte das Geld für den Transport. Die Kosten wurden auf rund 40 000 Euro geschätzt. „Leider konnte ich keinen Sponsor dafür gewinnen. Leute, ich hab's versucht“, sagt Schleppers.

Gegenüber der Deutschen Bahn hat der CDU-Stadtrat bereits seine Entscheidung bekannt gegeben. Jetzt liegt die Zukunft der alten Reichsbahnlok mit der Nummer 8056-5 wieder in den Händen des Verkehrskonzerns. Seit fast 30 Jahren steht die ausrangierte Reichsbahndampflok auf dem Bahnhofsvorplatz und ist für viele Bautzener zum festen Wahrzeichen ihrer Stadt geworden. Da im Sommer die Bauarbeiten am Bahnhofsgebäude starten sollen, muss der 136 Tonnen schwere Koloss weg. Das Unternehmen Drews und Lucas will den Bahnhof umfassend sanieren. Hauptmieter wird die Kreisverwaltung sein. (SZ/ma)