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Restaurator saniert Treppe

Die Anlage weist einige Schäden auf. Doch bevor die beseitigt werden können, muss der Schmutz runter.

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© André Braun

Von Cathrin Reichelt

Großweitzschen. Mehrmals hat Joachim Weigel schon das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Fugen, die er an den Stufen zum Denkmal in Großweitzschen verschlossen hat, hat der Regen kurz danach wieder ausgewaschen, erzählt der Chemnitzer Restaurator. Deshalb kann er auch noch nicht genau sagen, wann er mit der Sanierung der Treppe fertig ist. „Anfang Oktober“, so schätzt er. Denn er wird immer nur an der historischen Treppenanlage arbeiten, wenn die Wetterprognose günstig ist.

Die Treppe ist vermutlich in den 1920er-Jahren, im Zusammenhang mit der Errichtung des Denkmals für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Großweitzschener, gebaut worden. Inzwischen waren viele der 22 Stufen ausgebrochen und es hatten sich in den Treppen und den sieben Säulen Risse gebildet. Ein Neubau wäre sehr teuer geworden. Um den Charakter des Ensembles zu erhalten, habe sich die Gemeinde zu einer Sanierung entschlossen.

Vor der eigentlichen Instandsetzung mussten sie gereinigt werden. Dafür nutzte der Restaurator ganz unterschiedliche Methoden – den Heißdampf, den Kärcher und mechanisches Abschleifen. Um auch in alle Winkel der Fugen zu gelangen, hat sie Joachim Weigel vor de Säubern geöffnet und anschließend wieder nachgefugt. „Außerdem habe ich die Abdeckungen ausgebessert und alle Elemente müssen noch farblich nachlassiert und dem Denkmal angepasst werden“, erklärt der Chemnitzer.

Im vergangenen Jahr hatte Weigel innerhalb von acht Wochen das stark verwitterte Denkmal restauriert und dabei einen ungewöhnlichen Fund gemacht. In einem Hohlraum war ein Glas versteckt, in dem sich Inflationsgeld im Wert von einer Milliarde Reichsmark befand (DA berichtete). Es war das erste Mal in seiner jahrzehntelangen Arbeit, dass Weigel bei der Restaurierung eines Ehrenmals Geld gefunden hat.