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BVB in Dresden angekommen

Schalke, Bochum und jetzt Dortmund - die SG Dynamo Dresden hat in dieser Pokalsaison schon zwei Clubs aus dem Revier aus dem Turnier gekegelt. Der BVB ist gewarnt.

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© Robert Michael

Heinz Büse

Dresden/Dortmund. Die Mannschaft von Borussia Dortmund ist am Montagabend in Dresden angekommen. Trainer Jürgen Klopp und seine Spieler landeten kurz nach 18:30 Uhr in Klotzsche und fuhren mit dem Bus zum Kempinski-Hotel in der Innenstadt.

Der BVB ist da

Der Trainer von Borussia Dortmund Jürgen Klopp nach steigt nach der Ankunft der Mannschaft am Flughafen Dresden am Montagabend  aus dem Flugzeug.
Der Trainer von Borussia Dortmund Jürgen Klopp nach steigt nach der Ankunft der Mannschaft am Flughafen Dresden am Montagabend aus dem Flugzeug.

Die Dortmunder wollen es über Dresden nach Europa schaffen: Nach einer bisher bescheidenen Bundesliga-Saison setzt der BVB große Hoffnung in den DFB-Pokal. Im Achtelfinale bei Dynamo Dresden am Dienstag (20.30 Uhr/ARD und Sky) will der Revierclub seinen jüngsten Aufwärtstrend fortsetzen und die Chance auf eine Rückkehr in einen internationalen Wettbewerb wahren. Trotz des Zweiklassen-Unterschieds zwischen beiden Teams erwartet BVB-Sportdirektor Michael Zorc ein enges Spiel: „Es wird schwieriger als gegen Schalke. Aber wir haben vor der Saison gesagt, wir wollen wieder nach Berlin. Das gilt nach wie vor.“

Viel Zeit, den famosen Auftritt beim 3:0 im Derby gegen den Erzrivalen aus Gelsenkirchen zu genießen, blieb den Borussen nicht. Schon am Tag danach begann die Vorbereitung auf die Partie beim Tabellen-Achten der 3. Liga. Einen Rückschlag will der Vorjahresfinalist unter allen Umständen vermeiden. Schließlich garantiert ein Sieg im Wettbewerbs-Showdown am 30. Mai in Berlin die Teilnahme an der Europa League. In der Bundesliga liegen die entsprechende internationalen Qualifikationsplätze auch nach vier Siegen in Serie noch immer stattliche sieben Punkte entfernt.

Der Respekt vor dem Gegner scheint berechtigt. Bereits zweimal entpuppte sich der siebenmalige DDR-Pokalsieger in dieser Saison als Favoritenschreck - jeweils gegen Clubs aus dem Revier. Sowohl der FC Schalke (1:2) als auch der VfL Bochum (1:2 n.V.) wurden Opfer der Dresdner Heimstärke. Der in der Vorsaison noch aus dem Wettbewerb ausgeschlossene Traditionsclub hofft auf einen weiteren Coup. „Das Spiel elektrisiert hier alle, mich am meisten“, sagte Abwehrspieler David Vrzogic dem „Kicker“. Lächelnd erinnerte der ehemalige Dortmunder an die beiden ersten Pokalrunden: „Mannschaften aus dem Pott scheinen uns zu liegen.“

Keine Anzeichen für Racheaktionen

Brisanz birgt die Partie schon allein aus historischer Sicht. Am 1. September 1993 gab es im Bundesliga-Duell fünf Platzverweise - das ist noch immer Rekord. Nach dem bisher letzten Aufeinandertreffen Ende Oktober 2011 im DFB-Pokal wurde mehr über die Krawalle vor, während und nach dem Spiel als über den 2:0-Heimsieg des BVB diskutiert.

Solch negative Schlagzeilen würden sich alle Beteiligten diesmal liebend gern ersparen. „Für uns ist es das größte Spiel seit über 20 Jahren. Wir haben uns akribisch darauf vorbereitet, auch was die Sicherheit angeht“, sagte Dynamo-Geschäftsführer Robert Schäfer. Demnach wird es mehr Ordner und ein verbessertes Zugangskonzept für die Polizei im Stadion geben. „Wir haben keine Anzeichen für irgendeine Art von Racheakten“, fügte Schäfer an.

Die Rivalität soll allein auf dem Platz ausgetragen werden. „Das wird ein klassischer Pokal-Fight. Ich gehe davon aus, dass Dresden mit zehn Mann verteidigt“, prophezeite BVB-Kapitän Mats Hummels.

Der Weltmeister und seine Mitstreiter werden in ungewöhnlichem Outfit auflaufen: ganz in weiß. Weil Dynamo die gleichen Vereinsfarben hat und sich zudem in den gelben Hemden des Drittligisten schwarze Applikationen befinden, darf der BVB weder im gelben noch im schwarzen Auswärtsdress auflaufen. Für die Dortmunder ist das eher ein gutes Omen: 1965 setzten sie sich im Pokal-Endspiel gegen Alemannia Aachen durch - in weißen Trikots. (dpa)