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Residieren in einem Loft – mitten in Heidenau

Die Mitteldeutsche Druckanstalt wird saniert. Drei Gewerbeeinheiten und 26 Wohnungen entstehen –mit Platz wie im Palast.

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Von Mareike Huisinga

Mit frischer Fassade präsentiert sich das große kastenförmige Gebäude an der Ernst-Thälmann-Straße 21 mitten im Zentrum von Heidenau. Die ehemalige Mitteldeutsche Druckanstalt wird komplett saniert. Hier entstehen 26 moderne Loft-Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten. Bis auf zwei Wohnungen sind bereits alle Quartiere verkauft, sagt Immobilienmakler Oliver Wessel.

Schon 2006 erwarb das Münchner Unternehmen MCD Kunsthaus GmbH die alte Druckanstalt. Die Sanierungsarbeiten starteten Anfang dieses Jahres. MCD Kunsthaus lässt Dach, Fassade und Fenster erneuern. Außerdem werden die Treppenhäuser saniert und Medien verlegt. „Es handelt sich um ein Einzeldenkmal, deshalb haben wir strikte Auflagen“, erklärt Wessel. Angedacht ist, dass das Dach später zu Terrassen ausgebaut werden kann.Zu der konkreten Investitionssumme will sich der Makler nicht äußern, nur so viel: „Die Summe bewegt sich im siebenstelligen Bereich.“ Die Arbeiten sollen Ende Oktober abgeschlossen werden. Förderung und generell gute Unterstützung habe es von der Stadtverwaltung Heidenau gegeben. Die Münchner Gesellschaft richtet die Wohnungen lediglich in den Grundmauern her. „Danach kann jeder Eigentümer seinen eigenen Traum verwirklichen“, sagt Oliver Wessel.

Bei dieser angenehmen Aufgabe sind gerade Mandy Busch und ihr Lebensgefährte. „Die Größe der Wohnung und die Höhe der Räume sind einfach Wahnsinn“, schwärmt die junge Frau.

Zieht sächsischer Prinz ein?

Besonderes Schmäckerchen ihrer 270 Quadratmeter großen Loft-Wohnung ist die eingebaute höhere Ebene, auf der später der große Esstisch stehen wird und von der man einen herrlichen unverbauten Blick auf die Sächsische Schweiz hat. Es gibt besonders große Fliesen, eine Badewanne mit Radio, indirekte Beleuchtungssysteme, eine Terrasse und die Option, eine zweite Dachterrasse auszubauen, sind weitere Extras ihres neuen Domizils. Nicht zu vergessen der Original-Lastenaufzug, der direkt zur Wohnung fährt.

Angst vor der ersten Heizkostenabrechnung haben die beiden Dresdner nicht. Den Hauptraum wird künftig ein großer Kamin heizen. Ebenfalls unerschrocken schaut das Paar auf die Bahngleise, die direkt neben der Druckanstalt verlaufen. „Wir bauen Schallschutzfenster ein, die sonst am Frankfurter Flughafen üblich sind.“ Übrigens werden Mandy Busch und ihr Partner vermutlich vornehme Nachbarn bekommen. „Jedenfalls kursiert unter den Handwerkern das Gerücht, dass Arne Prinz von Sachsen ebenfalls in das Haus einzieht“, sagt Mandy Busch mit einem Schmunzeln.

Die Lofts haben eine Größe von 100 bis 500 Quadratmetern. Über den Verkauf der noch freien Wohnungen macht sich der Immobilienmakler wenig Sorgen. Das Interesse sei groß. „In Dresden gibt es kein vergleichbares Objekt wie die ehemalige Mitteldeutsche Druckanstalt in Heidenau“, so Wessel. Kennzeichnend für die Wohnungen sind unter anderem Sprossenfenster und Räume mit Säulen. „Ein Käufer suchte seit zehn Jahren in Dresden nach einem geeigneten Gebäude und wurde jetzt in Heidenau fündig“, erzählt Wessel.

Bürgermeister Michael Jacobs (CDU) ist über die Entwicklung an der Thälmann-Straße erfreut. „Die Druckanstalt befindet sich mitten in der Stadt im Sanierungsgebiet. Es ist schön, dass das Gebäude eine neue Nutzung erfährt und somit auch wieder Leben in das Haus einzieht“, sagt der Bürgermeister .