Merken

Rennersdorfer fordern Entscheidungsfreude

Der Ort hat zwar ein eigenes Gemeindehaus. Doch das ist zu weit vom Ortskern entfernt. Eine neue Idee gibt es schon.

Teilen
Folgen
© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Rennersdorf-Neudörfel. Schmiedemeister Detlef Wächtler reißt in Sachen neues Gemeindezentrum in seinem Heimatort Rennersdorf-Neudörfel langsam der Geduldsfaden.

Das jetzige Gemeindezentrum mit Kegelbahn liegt außerhalb des Ortskerns an einer vielbefahrenen Staatsstraße.
Das jetzige Gemeindezentrum mit Kegelbahn liegt außerhalb des Ortskerns an einer vielbefahrenen Staatsstraße. © Dirk Zschiedrich
Detlef Wächtler ist Stadtrat und Schmiedemeister.
Detlef Wächtler ist Stadtrat und Schmiedemeister. © Steffen Unger

Er sitzt für die CDU im Stadtrat von Stolpen und dort wird er nicht müde, das Thema immer wieder anzusprechen. „Für alles Mögliche ist Geld da. Aber es geht offenbar kein Weg rein, unsere Gemeindezentrums-Idee einfach mal anzugehen“, sagt Detlef Wächtler. Denn auch im Entwurf des städtischen Haushaltplanes für 2018 ist das Gemeindezentrum wieder nicht mit drin. Deshalb will die CDU-Fraktion auf sein Betreiben hin den Antrag stellen, dass das Dorfgemeinschaftszentrum mit in den Haushaltsplan aufgenommen wird. In der nächsten Ratssitzung soll darüber abgestimmt werden.

Detlef Wächtler befürchtet allerdings, dass dies schon zu spät ist. „Nächstes Jahr wird sich wieder nichts drehen, weil wir ja auch von Fördermitteln abhängig sind. Und die gibt es jetzt mit einem besonders hohen Fördersatz, nämlich 80 Prozent. Zuschüsse können wir nicht einfach so verschenken. Wir brauchen das Geld“, sagt der Schmiedemeister. Hier müsse endlich entschieden werden. Schon längst hätten seiner Meinung nach die Weichen für eben dieses Vorhaben gestellt werden müssen. In Rennersdorf-Neudörfel gibt es zwar schon ein Gemeindezentrum mit Kegelbahn. Doch das Gebäude liegt in einem Bereich, der kaum bewohnt ist. Außerdem trennt die vielbefahrene Staatsstraße den eigentlichen Ortskern von dem Gemeindezentrum. Deshalb soll mitten im Ort nun eine Möglichkeit geschaffen werden, wo sich alle Einwohner treffen, auch diejenigen die nicht mehr so gut zu Fuß sind.

Ein Objekt hatten die Einwohner schnell gefunden: der legendäre Gasthof Müller. Hier fanden bislang immer die angesagten Partys im Ort statt. Allerdings war die Situation in letzter Zeit dort ziemlich katastrophal. Die Eigentümer verkauften Ende 2014 das Anwesen an die Stadt. Offen blieb, ob das Areal weiter verkauft oder das Gebäude abgerissen wird. Schon damals sagten die Einwohner, dass genau das Haus das neue Gemeindezentrum werden könnte. Dabei blieb es. Die unklaren Verhältnisse gehen so fast ins vierte Jahr. Doch vor wenigen Monaten nährte Joachim Oswald, Leader-Regionalmanager in der Sächsischen Schweiz, die Hoffnung. Er sprach dem Gasthof-Projekt gute Chancen zu.

Allerdings dürfte man wohl nicht so lange überlegen. Etwa ein halbes Jahr Vorbereitungszeit müsste einkalkuliert werden. Auf den Gasthof bezogen, gebe es Geld für Arbeiten, damit das Gebäude wieder genutzt werden kann. Neue Tische und Stühle für einen Gemeinschaftsraum werden zwar nicht gefördert, dafür aber die Sanitäranlagen. Allerdings müsste das Vorhaben mit in den neuen Haushaltsplan aufgenommen werden.