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Renè Despang und seine Kameraden

Der frühere NPD-Abgeordnete soll vor zwei Jahren einen Hitlergruß gezeigt haben.

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© dpa

Von Alexander Schneider

Fast alle waren sie da, doch ein Ende des Prozesses ist auch nach dem zweiten Verhandlungstag nicht in Sicht. Der rechtsextreme Aktivist René Despang soll im Mai 2015 einen Hitlergruß gezeigt haben. Ein Zeuge hat den Dresdner, der einige Jahre für die NPD im Landtag saß, erkannt und angezeigt. Nun steht der 45-jährige Deutsche wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen vor dem Amtsgericht Dresden. Despang hatte seinen Strafbefehl von 300 Euro nicht bezahlt. Er bestreitet den Vorwurf, was bereits einiges Skurriles mit sich brachte.

Vergangene Woche hatte der Angeklagte den NPD-Stadtrat Hartmut Krien als Zeugen mitgebracht, der jedoch nicht gehört wurde. Am Montag, Verhandlungstag Nummer zwei, kamen weitere Zeugen, die Despang entlasten sollten – fünf Männer, die der sogenannten Freien Kameradschaft Dresden angehören. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Gruppe – Despang zählt angeblich nicht dazu – wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung.

Die knapp 20 Verdächtigen stehen im Verdacht, seit 2015 Übergriffe auf Ausländer und Andersdenkende begangen zu haben – auch gemeinsam mit der „Gruppe Freital“. Am „Herrentag“ 2015, das berichteten die Zeugen, seien sie mit Despang unterwegs gewesen, hätten einiges getrunken, könnten sich aber an einen Hitlergruß nicht erinnern. Weil ein sechster Zeuge nicht erschienen ist, setzt das Gericht die Verhandlung fort. Und dann soll auch der Zeuge Krien wieder kommen.