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Remondis lehnt doppelte Leerung ab

Eine Riesaerin wartet seit Monaten vergeblich auf eine größere Biotonne. Deshalb begrüßte sie die Müllabfuhr jetzt mit gefüllten Eimern.

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© Symbolbild/dpa

Von Antje Steglich

Riesa. Der Grünschnitt wird immer mehr. Bevor sie im Herbst nicht mehr weiß wohin, bestellt Ulrike Müller deshalb schon im August beim Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal (ZAOE) eine größere Biotonne. Doch sie wartet noch immer auf den Behälter, während der Rasen gemäht und vieles verschnitten werden muss. Deshalb füllt sie ihre kleine Biotonne bis zum Rand und den Rest in Eimer. Damit wartet sie vergangenen Donnerstag auf die Müllabfuhr. Ihre Idee: Nach der Leerung der Tonne will sie die Eimer schnell umfüllen und die Tonne ein zweites Mal leeren lassen. „Das wäre eine Sache von einer Minute gewesen“, sagt Ulrike Müller. Doch die Männer von Remondis, die im Auftrag des ZAOE die Biotonnen in Riesa leeren, weigern sich. Ulrike Müller versteht die Welt nicht mehr. „Das ist total kundenunfreundlich“, schimpft sie.

Sie beschwert sich beim Zweckverband, mit dem sie schließlich einen Vertrag geschlossen hat. Und dort reagiert man wohl zunächst mit Verständnis. Dann aber teilt man ihr mit, dass eine zweite Leerung aus arbeitsrechtlichen Gründen nicht möglich sei. Bei der Remondis Elbe-Röder GmbH wirbt Geschäftsführer Thomas Schiefelbein indes um Verständnis: „Eine Wiederbefüllung während der Entleerungstour ist leider nicht möglich. Das würde den Ablauf zu stark beeinträchtigen. Schon jetzt laufen wir am Limit.“ Vorrangig sei das Unternehmen jetzt dabei, die neu bestellten Tonnen auszuliefern. Bis zum Jahresende sollen die 8 000 neuen Behälter beim Kunden sein.

Wann Ulrike Müller ihre Tonne bekommt, ist indes unklar. Für sie ist die Biotonne mittlerweile zur Posse geworden. Weil der ZAOE eine kostenlose Tonne anbietet, kommt das Unternehmen mit den Bestellungen nicht hinterher und geht auch noch unfreundlich mit den Kunden um. Für sie ein Unding.