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Reinsdorf ist jung

Im Waldheimer Ortsteil leben viele Familien. Für die Kinder gab es jetzt den ersten Spielenachmittag.

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© André Braun

Von Helene Krause

Reinsdorf. Auf einer Leinwand flimmern die Bilder eines Nintendo-Spiels. Gegenüber sitzen Kinder. Sie halten Spielkonsolen des Wii-Spiels Mario Cart in den Händen. In einem anderen Raum wird gebastelt und gemalt. Es können verschiedene Feuerwehrpuzzles gelegt oder ein selbst gemachtes Feuerwehrmemory gespielt werden. Der Feuerwehrverein Reinsdorf veranstaltet im Gerätehaus seinen ersten Spiele- und Bastelnachmittag für Kinder. Auf die Idee, diese Veranstaltung durchzuführen, kam der Feuerwehrverein, weil es in Reinsdorf sehr viele junge Familien gibt. „Wir wollten bei Herbstwetter die Kinder herzuholen“, sagt Sven Hempel. Er ist der stellvertretende Wehrleiter der Reinsdorfer Feuerwehr. „Jede Feuerwehr hat Probleme mit Nachwuchs.“ Er hofft, dass durch die Veranstaltung Kinder für die Feuerwehr begeistert werden können.

„Im nächsten Jahr kommen zehn Kinder aus Reinsdorf in die Schule“, erzählt er und lobt den sehr guten Zusammenhalt der Gemeindemitglieder. Im Dorf leben oft mehrere Generationen unter einem Dach, vor allem in den alten Bauernhöfen. Auch Sven Hempel lebt mit seinen Eltern zusammen, allerdings in einer eigenen, abgeschlossenen Wohnung. Seine Tochter wohnt bei ihm. „Probleme durch das Zusammenleben gibt es nicht“, sagt er. Was ihm im Dorf hält, seien die Leute und der gute Zusammenhalt.

Auch bei seinen Nachbarn leben drei Generationen unter einem Dach. So wie er es einschätzen kann, funktioniert das Zusammenleben auch bei denen. Von der Jugend profitieren die Vereine dadurch, dass neue Mitglieder gewonnen werden. So ist es dem Feuerwehrverein im vergangenen Jahr gelungen, sechs Kameraden zu gewinnen. Drei davon sind Vereinsmitglieder geworden.

Christopher Noatzsch lebt ebenfalls mit seinen Eltern in einem Haus. Probleme kennt er dadurch nicht. Was ihm im Dorf bleiben lässt, ist die gute Gemeinschaft. Auf dem elterlichen Grundstück möchte er später ein Haus bauen. Auch Alexander Kuhn lebt mit drei Generationen unter einem Dach. „Ich bin hier groß geworden“, sagt er. Die Leute und das Umfeld lassen ihn im Ort bleiben. „Mit dem größten Teil der Leute ist man aufgewachsen“, erzählt er. „Sicher gibt es manchmal Probleme wie unterschiedliche Ansichten. Aber es gibt immer einen Kompromiss.“

Nico Schulz ist Feuerwehrmann. Er lebt mit vier Generationen unter einem Dach. Probleme durch das Zusammenleben kennt er nicht. Seiner Meinung nach profitieren die Vereine von der Jugendarbeit, dass deren Interesse für die Vereinsarbeit geweckt wird. „Der eine oder andere tritt in einen Verein ein“, sagt er. „So wird die Nachfolge gesichert.“

Um das Gemeindeleben zu fördern, veranstaltet der Reinsdorfer Feuerwehrverein alljährlich mehrere Feste. Auf denen begegnen sich die Einwohner und reden miteinander. Das fördert den Zusammenhalt.