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Reihenhäuser am Exer

An der Skassaer Straße bauen Riedels Miethäuser, und sie sanieren ein altes Herrenhaus.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Birgit Ulbricht

Kleinraschütz. Hier in Kleinraschütz arbeitet die nächste Generation Großenhainer an einem interessanten Wohnprojekt zusammen. André Bothur ist zur Baubesprechung am früheren Herrenhaus, gegenüber vom Conny-Wessmann-Haus, eingetroffen. Der Kran schwenkt gerade einen Container zu dem alten Gebäude herum, Bauschutt wird eingeladen. Die Bauherren sind Alexander und Fabian Riedel, beide sonst eher als die neuen Chefs vom Großenhainer Geflügelhof bekannt. Jetzt wollen sie mit einem Bauvorhaben in der Nähe der Albertmühle überraschen. Das alte Herrenhaus des Gutes Bieber wird nämlich gerade komplett saniert. Sieben moderne Wohnungen sollen entstehen. Das allein wäre vielleicht nicht so ungewöhnlich, doch bemerkenswert die fünf Reihenhäuser, die nebenan auf der 5000 Quadratmeter großen Freifläche hochgezogen werden. Fünf Häuser, mit ebenerdiger Terrasse, wer möchte, kann einen Anteil Garten nutzen. Die Wohnfläche liegt bei 60 Quadratmetern bis zu 150 Quadratmetern. Die Lage ist ruhig, auf der einen Seite ist freie Sicht zu den Feldern, nach der anderen geht’s Richtung früherem Exer. Und die Anwohner dürften sich auch freuen, denn das seit Jahren leerstehende Herrenhaus war immer wieder Treff von Jugendlichen. Kein Wunder, dass Fabian Riedel neben jeder Menge Hausmüll auch einen fünf Quadratmeter großen Raum gefunden hat, indem sich die Kisten mit Kronkorken stapelten. Seitdem hieß es unter den Bauleuten „das Kronkorkenzimmer“. Diese Episode wird gewiss ins ganz persönliche Bautagebuch eingehen.

Die neuen Bewohner könnten schon Ende des Jahres einziehen, sagt Fabian Riedel. Das sei zwar „sportlich“, meine der Bauträger Morgenrot, aber einem neuen, kleinen Wohnstandort in guter Lage steht offenbar nichts mehr im Wege. Solche kleinen, feinen Standorte sind sichtlich im Trend. Hübsche Flecken sollen sich harmonisch anfügen – oder eben einfügen. So sollen ab Mai zwei Häuserzeilen an das Wohngebiet in Richtung Exer angebaut werden. Das Projekt mit dem Namen „Heideblick“ ist eines der gehobeneren in Großenhain. Der Baugrund soll immerhin 98 Euro pro Quadratmeter kosten. Der Meißner rechnet in seiner Firma LESTA Immobilien GmbH mit regem Interesse. Dabei hat er selbst teuer gekauft.

Mitgeboten hatten auch die Fibav Finanzdienstleistungs- und Immobilienvermittlungsgesellschaft mbH, die bas humus aktiv GmbH von Bothur und Manfred Grafe aus Stroga. Sie boten fünf bzw. vier Euro je Quadratmeter an. Das Kaufangebot der LESTA entsprach über 20 Euro pro Quadratmeter. Für Maik Lehmann geht das in Ordnung. In Meißen verkauften sich Bauplätze inzwischen für 115 Euro pro Quadratmeter. Alles, was nördlich von Meißen liegt, war bislang eine „Lukrativitätsgrenze“, sagt er selbst im Gespräch mit der SZ. Doch diese Zeiten seien vorbei. Da wird es interessant sein zu sehen, was der ausgeschriebene Parkplatz am Golan, Weßnitzer Straße, als Bauland kostet. Die Stadt hat das Areal freigegeben. Der Standort könnte – so gegenüber den Plattenblocks – aber deutlich unattraktiver sein. Eine Einschätzung, die auf die Wiese an der Kleingartensparte „Gärtnerglück“ unterhalb der Rodelbahn des Kupferbergs bestimmt nicht zutrifft. Die Großenhainer Genossenschaft hat Interesse nach ihren guten Erfahrungen mit dem Komplettumbau des früheren Wohnheims am Bobersberg, hier am Fuße des Kupferberges ein neues Wohngebiet zu entwickeln. Exklusiver geht es kaum noch in Großenhain.