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Reicker Plattenbauten werden abgerissen

Gebäude an Bergander-Ring und Hans-Jüchser-Straße soll es ab 2011 nicht mehr geben. Damit verschwinden über 700 Wohnungen.

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Vera Kliemann

Im kommenden Jahr soll der Abriss von 716 Wohnungen in Reick beginnen. Es sind Häuser am Rudolf-Bergander-Ring, in der Wilhelm-Rudolph-, der Hans-Jüchser- und der Bernhardt-Kretzschmar-Straße, ein großes Karree von Plattenbauten, die in der DDR-Zeit errichtet wurden. Für den Abriss fließen sogenannte Rückbau-Fördermittel. Für den Stadtteil Reick werden es etwas mehr als zwei Millionen Euro sein.

Leere Flächen erhielten Wege

Häuserblöcke in diesem Areal sind zwischen 2003 und 2009 bereits beseitigt worden. Dies waren 586Wohnungen. Auf den leeren Flächen zwischen Wilhelm-Rudolph- und Hans-Jüchser-Straße wurden zwischenzeitlich Wege und Rasen angelegt. „Diese Wegeverbindungen können bestehen bleiben“, sagt Martina Müller vom Stadtplanungsamt. „Die umliegenden Freizeit- und anderen Einrichtungen bleiben ja bestehen.“ Auch Bäume werden nicht gefällt. Ein Platz für Kinder und Jugendliche mit Ballspielfeld, Kletterturm und Spielgeräten wurde mit Fördermitteln Soziale Stadt hier gebaut. Im Umfeld steht auch die 128. Mittelschule, ein Jugendhaus und eine Kindertagesstätte.

Bis März kommenden Jahres müssen die wenigen Mieter der Gagfah, die jetzt noch in den zum Abriss vorgesehenen Blöcken wohnen, in neue Häuser gezogen sein. Bewohner der Wilhelm-Rudolph-Straße hatten im vorigen Jahr Unterschriften gegen den „Rückbau“ ihrer Häuser gesammelt. „Unsere Wohnungen sind viel besser als der WBS-70-Typ, wo Bäder keine Fenster haben. Ich verstehe nicht, warum unsere Häuser abgerissen und WBS-70-Wohnungen saniert werden“, sagte Marina Osswald. Die Unterschriftensammlung hatte den Abriss nicht verhindern können.

Auch im Stadtteil Prohlis sollen 2010/2011 Wohnhäuser in der Berzdorfer Straße 16 und 18 verschwinden.