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Reichstädter hat gut gelernt

Drei Handwerkslehrlinge aus dem Kreis wurden bei der Lossprechung besonders geehrt. Unter ihnen ist ein Reichstädter.

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© Marko Förster

Reichstädt. Benjamin Voigt aus Reichstädt gehört zu den drei besten Lehrlingen, die dieses Jahr ihre Ausbildung im Landkreis beendet haben. Deswegen haben der Präsident der Handwerkskammer Dresden, Jörg Dittrich, und Kreishandwerksmeister Gunter Arnold den Reichstädter bei der Lossprechungsfeier besonders gewürdigt. Zusammen mit den Tischlern Florian Baumgart aus Langburkersdorf und Moritz Weber aus Dresden bekam er einen Blumenstrauß und eine Urkunde.

Der junge Reichstädter hat in Freital bei der Firma Metallgestaltung E. Göhlert gelernt. Davon ist er ganz begeistert. „Ich wurde super ausgebildet.“ Das hat sich auch in seiner guten Prüfungsnote ausgewirkt. Den Metallbauberuf kennt Benjamin Voigt schon von seiner Familie her. Sein Vater Steffen Voigt führt in Reichstädt ein Metallbauunternehmen.

Der Sohn hat vor seiner Lehre am Glückauf-Gymnasium in Dippoldiswalde sein Abitur gemacht. Danach hat er ein Jahr in Kanada und den USA gelebt, hat zeitweise auf einer Farm und im Skiservice gearbeitet und ist durch das Land gereist, bevor er dann in Freital die Lehre begann.

Das Abitur hat für ihn jetzt den Vorteil, dass er die Ausbildung zum Metallbauer, die normalerweise 3,5 Jahre dauert, schon vorzeitig nach drei Jahren abschließen konnte. Das bringt ihm ein Plus im Portemonnaie. Ein ausgelernter Facharbeiter verdient mehr als das Lehrlingsgeld.

Nach der Ausbildung folgt das Studium

Die Prüfungen hat er in angenehmer Erinnerung. Im praktischen Teil hat er eine Handkantbank gebaut. Diese dient zum Biegen von Blechen. In der Theorie musste er sein Wissen unter Beweis stellen. „Das war ein gutes Gespräch“, erinnert er sich. „Wenn die Prüfer gemerkt haben, dass man einen Plan hat, haben die einen schon ernst genommen.“ Nach dieser anstrengenden Zeit verbringt Benjamin erst einmal einige Urlaubstage in Slowenien. Seine Freundin hat ebenfalls ihre Ausbildung abgeschlossen. Sie hat Immobilienkauffrau gelernt.

Benjamin Voigt würde gerne in seinem Ausbildungsbetrieb weiterarbeiten. Die Arbeit dort hat ihm Spaß gemacht. Aber das passt nicht ganz zu seinen persönlichen Plänen. Diese gehen jetzt in Richtung Studium. An der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden will er Produktionstechnik studieren. „Das baut relativ gut auf meiner Ausbildung auf“, sagt er. „Bisher habe ich das Praktische gelernt, nun kommt die Theorie dazu.“

Ob er einmal in die Fußstapfen seines Vaters tritt und in dessen Betrieb geht, weiß er selbst noch nicht. „Es ist möglich, dass ich später einmal dort einsteige. Aber das sind noch sehr weitreichende Pläne“, sagt der Junior. Erst einmal will er sein Studium erfolgreich absolvieren.

Bei der Lossprechungsfeier vergangene Woche in Berggießhübel wurden Gesellen aus den Berufen Bäcker, Bau, Friseur, Maurer, Maler und Lackierer, Metallbauern und Tischler für ihre abgeschlossene Lehre gewürdigt. Insgesamt haben dieses Jahr in diesen Berufszweigen 52 Lehrlinge an den Prüfungen teilgenommen. 36 von ihnen haben sie erfolgreich bestanden. Das zeigt, dass die Prüfungen eine Hürde sind, die nicht jeder überwinden kann.