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Regularien bremsen Ausbilder aus

Die Feuerwehrleute bemängeln, dass es zurzeit keinen Lehrgang zum Umgang mit Kettensägen gibt. Das soll nun sich ändern.

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© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Döbeln. Umgefallene Bäume nach Stürmen oder Orkanen sind längst keine Seltenheit mehr. Um sie zu beräumen, wird meist die Feuerwehr gerufen. Viele der Kameraden haben einen Motorkettensägenlehrgang besucht und dürfen deshalb auch diese Werkzeuge bedienen. Zur Jahreshauptversammlung der Waldheimer Wehr wurde bedauert, dass zurzeit solche Lehrgänge nicht wie in den vergangenen Jahren in der Region angeboten werden.

Die hatte der Harthaer Wehrleiter René Greif mit zwei bis drei Mitstreitern in den vergangenen 16 Jahren organisiert. Jedes Jahr gab es zwei Lehrgänge für 15 Kameraden – einen im Februar und einen im Oktober. „Sie waren immer sehr gut besucht. Im Laufe der Jahre haben so etwa 300 Kameraden ihren Motorkettensägenführerschein erhalten. Auch viele junge Leute waren dabei“, so René Greif. Die Lehrgänge wurden selbstständig organisiert. Bis Mitte vergangenen Jahres.

2017 änderten die Unfallkasse Sachsen und die Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule die Lehrinhalte und auch den zeitlichen Rahmen der Lehrgänge. „Wir haben einmal mit 16 Stunden begonnen. Der Umfang wurde dann auf 24, später auf 32 Stunden erhöht. Nun sollen es 36 Stunden sein“, sagte der Harthaer Wehrleiter dem Döbelner Anzeiger. Ein neues Ausbildungsmodul wurde ebenfalls eingefügt und die von der Feuerwehr ausgebildeten Frauen und Männer hätten ihren Führerschein für Motorkettensägen nicht für private Einsätze verwenden können.

„Die Veränderungen sorgten für Verwirrung bei den Ausbildern. Sie konnten den Kurs nicht wie bisher umsetzen“, so Kreisbrandmeister Gerald Nepp. Mittlerweile werde an einer neuen Regelung, die sowohl vom Staatsministerium des Innern (SMI), der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule und der Sächsischen Unfallkasse anerkannt wird, gearbeitet. Das Zertifikat für den Motorkettensägenführer soll künftig auch wieder im privaten Bereich gelten, obwohl es sich um eine feuerwehrspezifische Ausbildung handelt. Dazu werde das SMI in den nächsten drei bis vier Wochen eine entsprechende Satzung erlassen. Davon geht zumindest der Kreisbrandmeister aus. Der zeitliche Umfang von 36 Stunden soll aber bleiben. Da für René Greif und seine Mitstreiter die neuen Anforderungen nicht händelbar sind, werden sie künftig nicht mehr als Ausbilder unterwegs sein. Die Ausbildung sollen nach Aussage des Kreisbrandmeisters Kameraden aus anderen Bereichen übernehmen.