Merken

Regionale Produkte mit Rundum-Service

In Lichtenhain betreibt das Ehepaar Schäfer nicht nur den Berghof. Auch ein Dorfladen gehört inzwischen mit dazu. Und es gibt noch viele Pläne.

Teilen
Folgen
© Steffen Unger

Von Anja Weber

Lichtenhain. Am Anger im Sebnitzer Ortsteil Lichtenhain bahnt sich eine Erfolgsgeschichte an. Geschrieben wird die von Ilka und Bert Schäfer. Ihr neues Projekt „Dorfladen“ kommt bei Einwohnern und Touristen an. Ein anderes Geschäft gibt es im Ort nicht. Und so ist der Laden nicht nur Einkaufsmöglichkeit, sondern auch Treffpunkt für die Menschen. Und der einst eher verschlafene Dorfanger bekommt mit dem Geschäft neues Leben zurück. Genauso haben es sich das die beiden jungen Lichtenhainer auch gewünscht. „Das Geschäft wird sehr gut angenommen und von vielen auch als direkte Einkaufsmöglichkeit genutzt“, sagt Bert Schäfer. Er ist auch Inhaber des Berghofes Lichtenhain. Und als solcher träumte er schon länger davon, das mit im Areal liegende Erbgericht zu kaufen. Denn einst hatte Bert Schäfers Großvater das Erbgericht gepachtet. Durch Erbteilung sei dann alles auseinandergefallen. Der Gasthof hatte einen neuen Besitzer. Der wiederum hatte die Gaststätte an Wirtsleute verpachtet. Diese haben vor etwa drei Jahren den Betrieb aus Altersgründen aufgegeben.

Im Frühjahr wurde mit dem Umbau der einstigen Gaststätte begonnen. Und dort, wo schon früher Gäste und Kunden bedient wurden, herrscht seit Beginn der Urlaubersaison wieder Betrieb. Mit dem Geschäft will das Paar eine Versorgungslücke im Ort schließen. Und so gibt es hier alles wie auch in einem Einkaufsmarkt. Dazu kommen frische Brötchen und auch Brot genauso wie Fleisch- und Wursterzeugnisse. Die Schäfers wollten eine Rundum-Versorgung bieten, und das ist ihnen offenbar auch gelungen. Denn vor allem Senioren oder diejenigen, die nicht mehr so mobil sind, können sich hier mit Lebensmitteln und anderem eindecken. „Manche kommen auch zu uns, wenn sie etwas vergessen haben. Und natürlich kommen auch einige Kinder, um sich mal etwas Süßes zu kaufen und auch die Touristen“, sagt Bert Schäfer. Aber auch Bewohner aus den Nachbarorten, wie zum Beispiel Mittelndorf. Die kommen vor allem wegen des Softeises. Das schmecke wie in Kindertagen, sagen sie.

Aufgrund der kälteren Temperaturen ist die Eismaschine derzeit zwar nicht an. In dem Geschäft gibt es aber noch mehr zu entdecken. Denn Ilka und Bert Schäfer erweitern ihre Angebote und den Service immer mehr. So wurde zum Beispiel die Poststelle mit aufgenommen. Außerdem gibt es inzwischen auch verschiedene Geschenke und Mitbringsel. „Wir wurden immer wieder danach gefragt. Deshalb haben wir auch das mit aufgenommen“, sagt Bert Schäfer. Selbst gemachte Marmelade, Kräuteröle und verschiedene Essigessenzen gibt es ebenfalls. Und auch Keramik. Touristen nutzen die „Geschenkecke“, um sich ein Andenken für zu Hause oder eben ein Geschenk für die Familie mitzunehmen. Und die Einheimischen stöbern ebenfalls gern auf diesem Tisch. Wer seine Einkäufe nicht nach Hause tragen möchte, kann den Lieferservice nutzen. Der funktioniert im Übrigen auch, wenn die Kunden per Telefon bestellen. Das nutzen bereits einige Kunden. Eine davon wohnt sogar in Sebnitz.

Inzwischen gibt es schon wieder neue Ideen, wie der Dorfladen noch weiter zum Treffpunkt entwickelt werden kann. So wird es ab der Wintersaison auch Mittagessen im Dorfladen geben. „Das liefern wir ebenfalls aus und wer möchte, kann sich dann auch die Einkäufe noch mitbringen lassen“, sagt Bert Schäfer. Und selbst wenn im Winter nicht mehr viele Urlauber unterwegs sind, versprechen sie sich Erfolg davon. Auch von dem Kaffee- und Imbissangebot. Wer wandert oder eben in der Nähe arbeitet, freue sich doch über solche Möglichkeiten. Mit dem Dorfladen nutzt Familie Schäfer derzeit nur den ehemaligen Gastraum samt Küche des Erbgerichtes. Weitere Pläne für das Gebäude gibt es aber schon. So soll zum Beispiel der große Saal in der ersten Etage wieder für Feiern und Ähnliches genutzt werden. Der ist noch ganz gut in Schuss und müsste nur etwas renoviert werden. Auch der Eingangsbereich des Saales wird saniert. Gleiches gilt für die sanitären Anlagen. Neben verschiedenen Veranstaltungen könnten dann in dem ehemaligen Erbgericht auch Tagungen abgehalten werden.