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Regionale Ausbildung auf einem Blick

56 Firmen und Institutionen stellen sich vor. Hunderte Jugendliche und Interessierte sind vom Angebot begeistert.

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© André Braun

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Das Konzept geht auf. Die Besucher des Berufsinformationstages (BIT), das sind vorwiegend Schüler und Eltern, sind von der Vielfalt der Ausbildungsangebote begeistert. Die 56 Aussteller, darunter viele Firmen aus der Region, loben wiederum das große Interesse der Schüler und die gute Organisation.

Tischlermeister Martin Blesche von der Firma Ernst Rockhausen und Söhne KG erklärt Franziska Neidhardt, welche Ausbildungsmöglichkeiten es im Unternehmen gibt.
Tischlermeister Martin Blesche von der Firma Ernst Rockhausen und Söhne KG erklärt Franziska Neidhardt, welche Ausbildungsmöglichkeiten es im Unternehmen gibt. © André Braun
Der Meisterbetrieb für Sanitär, Heizung und Klempnerinstallation von Dirk Vosgerau (links) hat Gymnasiast Alexander Siebert (Mitte) beeindruckt.
Der Meisterbetrieb für Sanitär, Heizung und Klempnerinstallation von Dirk Vosgerau (links) hat Gymnasiast Alexander Siebert (Mitte) beeindruckt. © André Braun

Zum zweiten Mal wurde der BIT in der Hartharena organisiert. Diesmal beteiligten sich die drei Oberschulen aus Hartha, Leisnig und Waldheim daran. Die Schüler ab Klasse sieben hatten von ihren Schulen jeweils Aufträge erhalten. Dabei ging es nicht nur um das Abarbeiten verschiedener Punkte, sondern um wirkliches Interesse. Auch dass die Schüler langfristig durch ihre Schulen auf das Berufsleben vorbereitet sind, ist zu spüren. So hat Alexander Sieber aus der 10. Klasse schon einige Praktika bei Klempnern absolviert. Kein Wunder also, dass er interessiert am Stand von Dirk Vosgerau, dem gleichnamigen Unternehmen für Sanitär, Heizung und Klempnerinstallation aus Waldheim, steht.

Das Unternehmen bietet eine Ausbildung als Anlagenmechaniker an. Gymnasiast Alexander Siebert will noch über- und erst einmal das Abitur ablegen. Auf jeden Fall interessiere ihn dieser Beruf mehr als einer im Büro. Der Zehntklässler findet es gut, dass es die Messe gibt. Sie gebe einen guten Überblick über regionale Ausbildungsangebote. Es sei toll, dass sich so viele Firmen für die jungen Leute einsetzen und Interesse an ihnen haben, sagt Hanna-Pauline Jung. Sie besucht die 10. Klasse an der Waldheimer Oberschule und interessiert sich für einen sozialen Beruf. Am besten habe ihr der Stand von Pflege mit Herz gefallen.

Neben praktischen Versuchen gab es hier eine Einladung zu einem Praktikum oder einem Freiwilligen sozialen Jahr. Auch wenn es ein sozialer Beruf werden soll und sie erst einmal das Fachabitur ablegen will, informiert sich Hanna-Pauline Jung an anderen Ständen. Weil ihre Mutter Zahntechnikerin ist, spricht die Zehntklässlerin mit der Mitarbeiterin des Zahntechnik Dental-Studios-Hartha Annett Fischer über die Voraussetzungen, die man für diesen Beruf mitbringen muss. Vor allem Geschick, Sorgfalt, Genauigkeit und räumliches Vorstellungsvermögen seien gefragt, so Annett Fischer. Auch sie ist von der Organisation der Messe und der guten Vorbereitung der Schüler begeistert.

Mit Vogelhäusern, einem Dinosaurer, Bänken aus Holz und großen Plakaten von hochwertigen Einrichtungen macht die Firma Ernst Rockhausen Söhne KG aus Waldheim auf sich aufmerksam. Franziska Neidhardt aus Waldheim ist mit ihren Eltern zum BIT gekommen, um sich zu informieren. Sie besucht zwar erst die siebte Klasse. Doch Berufsorientierung kann nicht zeitig genug beginnen, so ihre Eltern. „Ich habe noch viel Zeit zum Nachdenken. Aber ich weiß jetzt schon, dass ich etwas Handwerkliches machen möchte“, so Franziska Neidhardt. Ihr stellt Tischlermeister Martin Blesche die Möglichkeiten der Ausbildung bei Rockhausen vor. Dort kann der Beruf des Tischlers während einer dualen Ausbildung erlernt werden. Angeboten wird auch, an der Berufsakademie Holztechnik zu studieren oder die Meisterausbildung zu absolvieren. „In unserem Unternehmen gibt es viele Perspektiven. Und es hat sich herumgesprochen, dass der Beruf auch für Mädchen attraktiv ist“, so der Tischlermeister. Mit diesen Angeboten punktet die Firma bei Franziska Neidhardt und ihren Eltern. Die sind von der Vielfalt der Ausbildungsmöglichkeit und der Präsentation der Firmen angetan.

Ganz zufrieden mit dem Ergebnis des BIT sind auch die Standbetreuer der Firma Pierburg aus Hartha. Es sei beeindruckend, wie die Schulen die Jugendlichen motivieren, sich für die Ausbildungsmöglichkeiten zu interessieren. Dabei hat Pierburg schon die ersten Lehrverträge abgeschlossen. Einen davon hat Karl Richter, der die Harthaer Oberschule besucht, in der Tasche. Er wird ab September den Beruf des Mechatronikers erlernen. Für Pierburg habe er sich entschieden, weil es eine große Firma mit vielen Entwicklungschancen ist, die weltweit agiert. Außerdem habe er großes Interesse an der Technik und Funktionsweise der Pumpen.

Zum ersten Mal dabei und gleich mit zwei Ständen vertreten war die Kreissparkasse Döbeln. „Ich bin total begeistert. Der Berufsinformationstag ist sehr gut besucht und was besonders wichtig ist, die Schüler sind sehr interessiert“, so Personalchefin Heike Grundmann. Eine Interessentin für die Ausbildung als Bankkauffrau würde durch den BIT schon feststehen, andere junge Leute hätten sich erst einmal informiert. Viele seien auch ohne Eltern gekommen. Das sei gut, so Heike Grundmann.