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Regenbogenflagge weht trotz Verbot

Das Zeichen für Toleranz wird am Freitag vor dem Büro der Integrationsministerin gehisst.

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© dpa

Die Flaggenposse geht in Runde zwei. Nachdem schon 2015 ein absurder Streit um die Regenbogenfahne in Dresden tobte, wiederholt sich dieser mit Beginn des Christopher Street Days. Bis 4. Juni gibt es zahlreiche Veranstaltungen und vor vielen Einrichtungen hängen die bunten Fahnen, die weltweit ein Symbol für gleichgeschlechtliche Liebe und Toleranz sind. Am Goldenen Reiter wehen bereits Regenbogenfahnen, vor der Semperoper kommen sie am Freitag dazu. Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) darf laut sächsischer Flaggenordnung allerdings nicht selbst die Fahne hissen. Trotzdem wird sie ab Freitag vor ihrem Büro im Wind flattern.

Der Christopher-Street-Day-Verein umgeht mit einem cleveren Schachzug das absurde Verbot. Er hat sich einen Fahnenmast gesichert, der auf einem Privatgelände an der Bautzner Straße steht. Das Integrationsministerium hat sich in dem Komplex eingemietet. Am Freitagmorgen soll die Flagge in Anwesenheit der Ministerin gehisst werden. „Sie ist ein Symbol im Kampf gegen Vorurteile“, so Köpping. 2015 endete die Posse mehr als peinlich für die Staatskanzlei. Drei Regenbogenfahnen vor Köppings Dienstsitz mussten auf Weisung der Staatskanzlei wieder abgenommen werden. An Gebäuden der Regierung dürften nur Dienst- und Staatsflaggen gehisst werden, so die Begründung. (SZ/jv)