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Rechtsextreme demonstrieren in Riesa

Die NPD versammelte am Mittwochabend knapp 50 Anhänger. Gegner verteilten Flugblätter.

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© Sebastian Schultz

Von Britta Veltzke

Riesa. Die Riesaer Innenstadt war am Mittwochabend Schauplatz einer NPD-Veranstaltung. Die rechtsextreme Partei ging bei einer Kundgebung vor allem auf ein Thema ein: Straftäter mit Migrationshintergrund. Anlass für die Veranstaltung war ein Vorfall, der sich in der vorletzten Woche ereignet hatte: Ein Asylbewerber riss einer 77-jährigen Radfahrerin am Elbradweg in Riesa die Handtasche vom Lenker. Die Frau stürzte dadurch und verletzte sich.

Während die rechtsextreme Partei knapp 50 Anhänger versammelte, verteilten die Initiatoren des Riesaer Appells eine Erklärung gegen Fremdenfeindlichkeit in der Innenstadt. „Damit die Leute wissen, mit wem sie es zu tun haben, wenn sie weitergehen“, erläutert Sprecher Volker Herold. Die meisten Passanten hätten genervt gewirkt – „aber weniger von uns als vielmehr von der Kundgebung.“

„NPD instrumentalisiert den Fall“

Mehr als 100 Polizisten versuchten, eine Eskalation zu verhindern. Bis zum Redaktionsschluss hat es aber keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben. Nach den Ansprachen mehrerer NPD-Funktionäre wie der Stadträte Peter Schreiber (Strehla) und Jürgen Gansel (Riesa) startete ein Demonstrationszug in Richtung Rathaus.

Die Anhänger des Riesaer Appells kritisieren, dass die NPD den Überfall auf die Seniorin instrumentalisiert. Der Partei gehe es weder um Opferschutz noch um rechtsstaatliche Prinzipien. „Sondern darum, die Atmosphäre zwischen Deutschen und Asylsuchenden zu vergiften. Dies ist perfide und lässt hoffen, dass die Mehrzahl der Riesaer der NPD nicht auf den Leim gehen wird“, so Sprecher Volker Herold.

Die letzte NPD-Kundgebung in Riesa gab es im August 2015. Damals waren rund 200 Rechtsextreme gekommen.