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Rechte Guerilla-Aktion in Meißen

Mit improvisierten Holzkreuzen versuchen junge Männer in Meißen Aufmerksamkeit zu erregen.

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Meißen. Der Besuch dauerte nur wenige Minuten. Mehrere junge Männer haben am Montagnachmittag über 20 schwarze Holzkreuze an das Geländer der Meißner Altstadtbrücke gestellt. An ihnen sind Schilder mit Aufschriften wie „Rheinwiesenlager“ oder „Massaker von Nemmersdorf“ angebracht.

Schilder mit Aufschriften wie  „Rheinwiesenlager“ oder „Massaker von Nemmersdorf“ sind an den Kreuzen befestigt.
Schilder mit Aufschriften wie „Rheinwiesenlager“ oder „Massaker von Nemmersdorf“ sind an den Kreuzen befestigt. © SZ
Diese Inhalte lassen darauf schließen, dass es sich beim Aufstellen der Kreuze um eine Guerilla-Aktion rechtsradikaler Aktivisten handelt.
Diese Inhalte lassen darauf schließen, dass es sich beim Aufstellen der Kreuze um eine Guerilla-Aktion rechtsradikaler Aktivisten handelt. © SZ
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In dem ostpreußischen Dorf waren nach Rückeroberung der Gegend durch deutsche Truppen zahlreiche Zivilisten tot aufgefunden worden. In der Folge wurde die Rote Armee von den Nazis für die Tötung verantwortlich gemacht und dies propagandistisch ausgeschlachtet. Die genauen Abläufe in Nemmersdorf sind bis heute umstritten. Die Rheinwiesenlager stehen als Begriff für riesige Gefangenenlager, welche von den Alliierten unmittelbar nach Kriegsende entlang des Rheins errichtet wurden. Vor allem in den Anfangsmonaten waren die Bedingungen dort katastrophal. Tausende Deutsche starben.

Diese Inhalte lassen darauf schließen, dass es sich beim Aufstellen der Kreuze um eine Guerilla-Aktion rechtsradikaler Aktivisten handelt. Seit Jahren wird in der Szene gegen die Feier des 8. Mais als Tag der Befreiung Deutschlands vom Nationalsozialismus argumentiert. An diesem Tag hatte die Wehrmacht bedingungslos kapituliert. Die Kämpfe wurden damit eingestellt. (SZ/pa)