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Rauf aufs Feld!

Jetzt ist Hochsaison bei den Erdbeeren. Wer selbst pflückt, spart in Riesa die Hälfte.

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© Sebastian Schultz

Von Dörthe Gromes und Peter Redlich

Wo lassen sich im Elbland jetzt Erdbeeren selbst pflücken – und was kosten sie? Die SZ hat den Test gemacht.

Riesa-Oelsitz: 100 Pflücker pro Tag

Auf dem Erdbeerfeld am Ortseingang von Oelsitz geht es recht munter zu. Etliche Pflückerinnen sind unterwegs und füllen ihre Körbe. Manche haben sich sogar Eimer mitgebracht. Auch Renate Seifert aus Riesa-Gröba hat einen großen Korb voll gepflückt. Weniger als eine Stunde hat sie für die rund viereinhalb Kilo gebraucht. „Daraus mache ich Marmelade, aus dem Rest entsteht vielleicht noch ein Kuchen oder ich esse die Beeren einfach so“, erzählt sie.

Erdbeeren im Elbland

Das Erdbeerfeld Riesa-Oelsitz ist in der Woche von 7 bis 18Uhr offen, am Sonnabend von 7 bis 14Uhr und am Sonntag von 8 bis 11Uhr.

Auf dem Feld am Riesapark kann von Montag bis Sonnabend von 9 bis 18Uhr gepflückt werden.

Das Feld in Neusörnewitz ist täglich 7 bis 19 Uhr geöffnet.

Das Feld in Scharfenberg ist Montag bis Sonnabend, 8 bis 19 Uhr, am Sonntag, 8 bis 12 Uhr, geöffnet.

In Oberwartha gegenüber vom Stausee ist das Feld Mo. bis Sa., 7 bis 19Uhr, So., 8 bis 18 Uhr, geöffnet.

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Das Feld gehört zum Landwirtschaftsbetrieb Kittler, Chefin Regina Kittler steht selbst am Verkaufsstand. Selbst gepflückte Erdbeeren kosten drei Euro pro Kilogramm. Wer kein Behältnis dabei hat, kann einen Spannkorb gegen eine kleine Gebühr erwerben. Auch bereits gepflückte Erdbeeren verkauft sie, die kosten dann allerdings sechs Euro pro Kilogramm. Mit der Saison ist die Landwirtin bislang zufrieden. Pro Tag kämen etwa 80 bis 100 Leute zum Pflücken vorbei: „Manche sind bereits vor 7 Uhr da“, erzählt sie. Regina Kittler schätzt, dass die Erdbeersaison mindestens noch bis Anfang Juli anhalten wird.

Riesa/am Riesapark: Es gibt Marmelade

Auch am Riesapark können Selbstpflücker haltmachen. Das Feld ist eine Außenstelle vom Obsthof Wurzen, der auf insgesamt 14 Feldern im Gebiet zwischen Riesa und Leipzig Erdbeeren anbaut. Die Preise dort sind dieselben wie in Oelsitz. Außerdem gibt es kleine Gläschen mit Erdbeermarmelade zu kaufen, 240 Gramm für 2,80 Euro.

Neusörnewitz: Premiere mit Aufpreis

In Neusörnewitz hat Obstbauer Michael Görnitz die Seiten gewechselt: Von der Dresdner Straße in Brockwitz kommend liegen dieses Jahr die Erdbeerfelder auf der linken Seite an der Cliebener Straße. 120 Parkplätze stehen am Plattenfeldweg zur Verfügung. Neun Sorten Erdbeeren sind in Zeilen aufgereiht: Malwina, Yamaska, Florenz, Elsanta, Clery, Daroyal, Deli, Yoli, Leticia. In einer Viertelstunde ist üblicherweise der Korb voll, der vorher und nachher gewogen wird. 3,50 Euro kostet diese Woche das Kilo, bis vorige Woche war es noch ein Euro mehr. Grund sei der höhere Aufwand, der betrieben wurde, um der Erste bei der Selbstpflücke zu sein – etwa mit Abdeckvlies über den Beeren.

Scharfenberg: Erdbeeren und Likör

Linkselbisch an der B 6 wird man in Scharfenberg am Elbufer fündig. Die Zufahrt runter von der Straße ist etwas steil, rund 30 Parkplätze gibt es hier auf der Wiese. Sonata, Elsanta, Clery, Felurette und Flair heißen die Erdbeersorten. Wer wissen will, wo welche Sorte wächst, findet dazu einen Plan am aufgestellten Container.

Das Blechgebäude dient auch als Wiege- und Verkaufsstation. Verschiedene Liköre und Limes mit Erdbeeren werden hier angeboten. Ein Wasserkanister zum Händewaschen steht am Container bereit. Zum Pflücken selbst kann sich jeder seinen Flecken in der Reihe raussuchen. Wer nachfragt, bekommt den Hinweis, wo noch die meisten Beeren dran sind. Am gefragtesten sind hier die Sorten Sonata und Elsanta.

Der Preis für das Kilo Erdbeeren beträgt in Scharfenberg 3,50 Euro. Pflückgelegenheiten von der Firma Erdbeeren Funck, die sachsenweit aktiv ist, gibt es vom gleichen Anbieter auch in Sora und Wendischbora.

Oberwartha: Nur zwei Euro pro Kilo

Es ist noch früher Vormittag und der Parkplatz mit den etwa 50 Plätzen bereits voll. Mit Mundpropaganda hat sich offenbar nicht nur im Hochland, sondern auch im Elbtal herumgesprochen, wie preiswert die Erdbeeren in Oberwartha gepflückt werden können. Die Agrargenossenschaft Dresdner Vorland aus Grumbach ruft hier lediglich zwei Euro je Kilo auf. Selbst schon gepflückte Erdbeeren können hier im Korb für 2,80 Euro je Kilo gekauft werden.

Daroyal, Honeoye, Elsanta, Sonata heißen hier die Sorten. Wer wissen will, welche Sorte am besten zum Einkochen oder für den Kuchen taugt, findet ein Erläuterungsblatt mit den Eigenschaften im Zelt, wo gewogen und bezahlt wird.