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Raubüberfall auf Spielothek

Drei Männer und eine Frau sollen laut Anklage gerade mal 170 Euro erbeutet haben.

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Vier Angeklagte, darunter eine Frau, müssen sich seit Mittwoch wegen eines Raubüberfalls vor dem Landgericht Dresden verantworten. Zwei Männer sitzen seit November 2016 in Untersuchungshaft, die übrigen sind auf freiem Fuß. Bekannt ist bisher nur, dass es sich um eine international zusammengesetzte mutmaßliche Bande handelt, die da auf der Anklagebank der Jugendkammer saß: Karolina S. (20), eine in Berlin lebende Polin, Alexander T. (33) aus Dresden, gebürtiger Russlanddeutscher, Angelo D. (42) aus Görlitz, ein in Nürnberg geborener Italiener und schließlich Maik W. (30) ein wohnungsloser Dresdner.

Die Anklage wirft dem Quartett räuberische Erpressung vor. Am 18. September 2016 sollen sie eine Spielothek in der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße überfallen haben. Zunächst hätten sie sich mittags zu zweit – noch ohne W. – an einem Döner-Imbiss in Löbtau getroffen. Anschließend seien sie mit dem Mazda, den sie mit gestohlenen Kennzeichen ausgestattet haben sollen, zum Pirnaischen Platz gefahren, wo T. zustieg, ehe sie in der Neustadt auch noch W. abgeholt haben. Spätestens auf dem Weg zum Tatort sei W. in die Pläne eingeweiht worden, sagte die Staatsanwältin.

Die Frau habe schließlich in der Spielothek nachgesehen, ob die Luft rein ist. Da nur zwei Menschen darin waren, seien T. und W. in die Spielothek, während die anderen beiden Komplizen im Fluchtfahrzeug warteten. T. habe eine Angestellte mit einer Schusswaffe bedroht und 170 Euro erhalten. Dieses Geld hätten die Angeklagten wenig später unter sich aufgeteilt. Die Männer sollen jeweils 50 Euro, Karolina S. nur 20 Euro erhalten haben. An der Gleichberechtigung müssen die Angeklagten wohl noch arbeiten. Das Gericht lud Staatsanwaltschaft und Verteidiger zu einem Rechtsgespräch. Ende Juni ist mit einem Urteil zu rechnen.