Von Katharina Klemm
Königstein. Gleich zu Beginn des Neujahrsempfangs der Stadt Königstein am vergangenen Freitagabend bat Bürgermeister Tobias Kummer (CDU) um Verständnis, falls er die Veranstaltung fluchtartig verlassen sollte. Das klang zuerst merkwürdig an. Der Grund für die Warnung war allerdings ein schöner: Er und seine Frau Anja erwarten ein Kind. Man habe ausgiebig mit dem Kleinen gesprochen, sagte Kummer spaßhaft, aber in den letzten Tagen habe er schon viel Rabbatz gemacht und werde bald erwartet. Doch Kummer-Junior hielt Wort, der Papa in spe blieb bis zum Ende des Abends.
Ehrenamtler 2018
Nach diesem Ausflug ins private, schaute Kummer noch einmal zurück ins vergangene Jahr. Man habe in der gesamten Verwaltungsgemeinschaft viele Hochwasserschäden beseitigen können. In Königstein seien beispielsweise der Platz am Frosch, die Brücke zum Stadtplatz und zum Reißiger Platz, der Pladerberg sowie das Flussbett der Potatzschke saniert worden.
Für die Zukunft sprach Tobias Kummer von ambitionierten Plänen. Mittelfristig solle sich Königstein zur zentralen Drehscheibe der Sächsischen Schweiz entwickeln, von der Besucher in die Region gelangen können. Um das zu erreichen, sei es elementar, dass das geplante Realisierungsprogramm, für das der Stadtrat am Montag die Planungsleistungen vergab, umgesetzt werde. „Die Weichen für die eigene Zukunft stellen wir jetzt“, sagte Kummer und lud alle ein, sich daran zu beteiligen. Zwar sei es nicht einfach an ein prosperierendes Königstein zu glauben, aber er tue es.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Jens Michel warb in seinem Grußwort dafür, die Entscheidungen für die Zukunft der Stadtimmer gemeinsam zu treffen, zu diskutieren, abzuwägen. Dass die Stadt einen Prozess anstößt, um herauszufinden, wohin es gehen soll, fand Michel lobenswert. Weitere Grußworte sprachen der Koordinator der SPD-AG Euroregion Elbe/Labe Klaus Fiedler, Thomas Leonhardi vom Verein Königsteiner Lichtspiele sowie Maria Matzke vom Freundeskreis der Städte Königstein.
Zum ersten Mal seit vielen Jahren beteiligte sich der Gewerbeverein Königstein und Umgebung nicht am Empfang. Dem Verein gingen die Mitglieder aus, sagte Kummer bedauernd, auch die Gewerbetreibenden würden älter. Der Verein sei ein Beispiel dafür, dass überall ehrenamtliche Helfer gesucht werden. Um solches Engagement zu ehren, zeichnete die Stadt drei Ehrenamtler aus. Eine besondere Auszeichnung wurde Petra Hering zu teil. Sie hatte im letzten Jahr den Sächsischen Bürgerpreis für ihren Einsatz in der Flüchtlingshilfe in Königstein erhalten. Nun durfte sie sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Eberhard Bräuer aus Papstdorf konnte nicht zum Empfang kommen, wurde aber dennoch für seinen Einsatz für kranke und verletzte Vögel und seine Hilfe beim Einfangen von aggressiven Hunden geehrt.