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Ran an die letzten Hochwasserschäden

Glashütte konnte seit 2013 viel in Ordnung bringen. Es stehen aber noch große Aufgaben an - zum Beispiel in Schlottwitz.

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© Egbert Kamprath

Von Maik Brückner

Glashütte. Nach Pfingsten wird eine der wichtigen Schlottwitzer Straßen zur Baustelle: die Reinhardtsgrimmaer Straße. Wer von Dresden über Hausdorf ins Müglitztal möchte, muss sich einen anderen Weg suchen, denn die Straße wird voll gesperrt. Fußgänger können die Baustelle passieren. Auch die Anlieger werden während der Bauzeit ihre Grundstücke erreichen können, verspricht das Bauamt.

Die Vollsperrung ist notwendig. Denn es steht eine Vielzahl von Arbeiten an. Auf dem betreffenden Abschnitt sollen nicht nur die Trinkwasserleitungen, sondern auch die Regen- und Schmutzwasserkanäle sowie die Straßenbeleuchtung erneuert werden. Außerdem, und das ist der Auslöser der Arbeiten, sollen die Hochwasserschäden am parallel zur Straße laufenden Schlottwitzgrundbach beseitigt werden. Die entstanden beim Junihochwasser 2013. Damals traten nach heftigen Regengüssen die Flüsse und Bäche an mehreren Stellen des Stadtgebietes übers Ufer. Seither hat sich die Stadt Glashütte bemüht, diese nach und nach zu beseitigen. Dafür standen und stehen der Uhrenstadt über 14 Millionen Euro zur Verfügung. Dieses Geld bekommt Glashütte – so wie andere Kommunen auch – von Bund und Land. Beide fördern damit die nachhaltige Beseitigung der Hochwasserschäden zu hundert Prozent. Im Stadtrat gab Bürgermeister Markus Dreßler (CDU) jetzt einen Überblick über das bereits Geschaffte und die noch anstehenden Vorhaben.

Wie viele Schäden wurden bereits beseitigt?

Von den knapp 50 Schäden wurden bereits über 40 beseitigt. Die allermeisten sind komplett abgeschlossen. Unter anderem wurde der Oberlauf der Lockwitz in Oberfrauendorf in Ordnung gebracht. Bei acht weiteren Maßnahmen konnten die Arbeiten zwar schon beendet werden, hier steht allerdings die Abrechnung des Vorhabens aus. Dazu gehört zum Beispiel die im Juni 2017 abgeschlossene Wiederherstellung des Häuslerweges in Niederfrauendorf.

Wo wird gebaut und wo gehen die Arbeiten demnächst weiter?

Seit Beginn des Jahres wird die Zufahrt zum Niederfrauendorfer Spielplatz in Ordnung gebracht. Nach dem Abschluss der Arbeiten am Schlottwitzgrundbach wird die Stadt im kommenden Jahr noch drei weitere Vorhaben in Angriff nehmen. So soll der Große Kohlbach bei Glashütte, kleinere Wanderwege bei Glashütte sowie das Wegenetz am Luchauer Kreuz in Ordnung gebracht werden. Dreßler ist zuversichtlich, dass alle drei Maßnahmen bis zum Sommer 2019 abgeschlossen sein werden.

Bei welchen Maßnahmen gibt es noch Probleme?

Bei drei Großprojekten wird Glashütte Schwierigkeiten bekommen, diese nach den Vorgaben des Freistaates abzuschließen. Die Staatsregierung möchte das Förderprogramm zur Hochwasserschadensbeseitigung Ende Juni 2019 abschließen. Glashütte wird es voraussichtlich nicht schaffen, bis dahin den unteren Abschnitt des Schlottwitzgrundbaches, also von der Müglitztalstraße bis zur Mündung in die Müglitz, instandzusetzen. Auch der Ersatzneubau eines Geschiebefangs und das damit verbundene Böschungssichern an der Lockwitz Höhe Feuerwehrgerätehaus Niederfrauendorf wird nicht zu schaffen sein. Das gilt auch für den Neubau des Stadtbades.

Was kann die Stadt tun, um alle Schäden zu beseitigen?

Dreßler versprach im Stadtrat, dass sich die Stadt um eine Verlängerung des Förderzeitraums bemühen und das auch beantragen werde. Ob die Stadt diese genehmigt bekommt, ist unklar. Die zuständige Koordinierungsstelle des Freistaates erklärte der Stadt, dass dies vor allem davon abhängen würde, inwieweit die Verzögerungen externen Faktoren zuzuschreiben sind. Für die Gewässerbauprojekte in Schlottwitz und Niederfrauendorf sieht die Stadt gute Chancen, da hier schon viel planerische Vorarbeit geleistet wurde. „Es konnte vieles geklärt werden“, sagt Dreßler. „Beim Stadtbad sind wir lange nicht so weit“. Deshalb stehen die Chancen hier schlechter.