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Rätsel ums Geburtshaus gelöst

Eine Tafel zur Erinnerung an den Dirigenten Hans von Bülow sorgte in Graupa für Verwirrung. Jetzt herrscht Klarheit.

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© Norbert Millauer

Pirna. Im Jahr 1830 wurde er in Dresden geboren, der Dirigent Hans von Bülow. Und doch hängt seit Jahren am Lohengrinhaus in Graupa eine große Steintafel, die an die Geburt des Kapellmeisters „in diesem Hause“ erinnert. Die kuriose Geschichte dahinter wird den Besuchern der Wagnerstätten nun endlich anschaulich erklärt.

In den 1980er-Jahren hatte der Dresdner Wagner-Freund Dr. Heinz Gerlach begonnen, zu Hans von Bülow zu recherchieren. Dabei entdeckte er, dass sich an dem im Zweiten Weltkrieg zerstörten Geburtshaus Bülows, Kohlmarkt 19 in der Dresdner Neustadt, ab dem Jahr 1900 eine Tafel zu dessen Ehren befand. Da das Original als verschollen galt, ließ Gerlach mithilfe von Spenden eine neue Tafel anfertigen. Sie wurde 1991 am Westin-Hotel Bellevue angebracht, das heute auf dem Gelände des alten Kohlmarkts steht. Wie es der Zufall will, tauchte ein Jahr später die Originaltafel auf. Auf Anregung Gerlachs kam sie ans Lohengrinhaus Graupa, wo sie seither viel Verwirrung stiftete.

Am Freitag weihte der inzwischen 90-jährige Heinz Gerlach eine Zusatztafel ein, die auf den Ergebnissen seiner jahrelangen Recherchen zu Hans von Bühlow basiert. Besucher des Lohengrinhauses wird nun anschaulich die Odyssee der Bühlow-Gedenktafel erzählt. Als krönende Überraschung überreichte Heinz Gerlach den Wagnerstätten das Faksimile eines Sprüchleins, das Richard Wagner dem jungen Hans von Bühlow 1846 ins Tagebuch schrieb. Aufgestöbert hat Gerlach es in der Bayerischen Staatsbibliothek. (SZ/ce)