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Rätsel um Brand noch nicht gelöst

Im Februar hatten Unbekannte den Supermarkt für vegane Lebensmittel in der Bautzner Straße in Dresden angezündet. Der Besitzer gibt nun auf.

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© Christian Juppe

Von Sarah Grundmann

Nun steht endgültig fest: Andreas Zenglers Traum ist ausgeträumt. Seinen veganen Supermarkt „We love vegan“ wird er zumindest in der Bautzner Straße nicht wieder eröffnen. Der Unternehmer ist für eine SZ-Anfrage zwar nicht zu erreichen. Doch die neue Beschilderung der Gewerbefläche verrät genug:

„Gewerbefläche zu vermieten“ – diese Lettern zieren nun das Schaufenster mit der Hausnummer 24. Im Internet sucht das Dresdner Unternehmen Richert und Oertel nach einem geeigneten Nachmieter. „Voraussichtlich ab Oktober 2016“ soll das Objekt demnach bezogen werden können. Dann sollen alle Spuren an die Nacht beseitigt sein, in der Zenglers Existenz in Flammen aufgegangen ist.

Ermittlungen wurden eingestellt

Wer den Supermarkt am späten Abend des 15. Februar angezündet hat, ist indes immer noch unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen vorerst beendet und die Akten an die Dresdner Staatsanwaltschaft übergeben. Dort wird nun geprüft, wie es mit dem „Verfahren gegen unbekannt“ weitergeht, teilte Oberstaatsanwalt Lorenz Haase gegenüber der SZ mit. Gegebenenfalls könnten neue Ermittlungen in Auftrag gegeben werden. Zu möglichen Verdächtigen kann sich die Staatsanwaltschaft nicht äußern.

Kurze Zeit nach dem Anschlag machten Gerüchte die Runde, dass der Besitzer seinen eigenen Supermarkt angezündet hätte. Angeblich seien die Geschäfte nicht gut gelaufen. Das behaupteten auch einige Anwohner, Passanten und umliegende Händler gegenüber der SZ. Zengler habe deshalb den Laden „warm abreißen“ und damit die Versicherungssumme kassieren wollen. Das stritt Zengler gegenüber der SZ zwar vehement ab: „Ich zünde doch nicht meinen eigenen Laden an.“ Zu der Behauptung, sein Supermarkt sei nicht gut gelaufen, wollte dieser sich gegenüber der SZ allerdings nicht äußern. Die Polizei ermittelte in alle Richtungen – auch mit Blick auf den Inhaber.

Der hatte sich erst im Februar vergangenen Jahres den Traum von einem eigenen Supermarkt erfüllt. Auf etwa 200 Quadratmetern verkaufte er ausschließlich vegane Produkte. Einen Großteil der Waren kaufte er bei regionalen Anbietern ein. Geschäftsmann ist Zengler hingegen schon deutlich länger: Seit 2007 hat er eine eigene Firma, die unter anderem die Errichtung von Fertigteilbauten anbietet.