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Räderwechsel bei der Bimmelbahn jetzt in Zittau möglich

Die Soeg weihte am Freitag ihre neu erweiterte Lokwerkstatt ein. Und es gibt noch mehr Neues.

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© Rafael Sampedro

Von Elke Schmidt

Zittau. Die vier Mitarbeiter der Firma Lonkwitz in Wetzlar-Nauborn sind ganz Ohr: Uwe Jachmann zeigt ihnen die Lokwerkstatt der Sächsisch-Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft (Soeg). Sie wurde gerade für 1,5 Millionen Euro erweitert und der Betriebsleiter Werkstätten hat eine Menge zu erzählen. Am Tag der offenen Tür wurde die nun vollständig eingerichtete Werkstatt erstmals für Besucher geöffnet und die Hessen gehörten zu den ersten Gästen. Für sie war das besonders interessant, denn in ihrer Firma wurden drei der Kessel für die Lokomotiven der Soeg gebaut.

Uwe Jachmann sagt unter anderem, dass seine Mitarbeiter in der Lokwerkstatt nun viele der regelmäßig notwendigen Untersuchungen an den Lokomotiven und die Wartungsarbeiten an den Eisenbahnwagen selbst ausführen können.

In den Kabinetten mit der maschinentechnischen Ausstattung stehen jetzt unter anderem ein Bohrwerk und eine Drehbank. Damit können die Soeg-Mitarbeiter nun zum Beispiel die Radsätze für die Eisenbahnwagen selbst warten. Wie beim Auto auch nutzen sich die Räder im Laufe der Zeit ab und müssen regelmäßig aufgearbeitet beziehungsweise gewechselt werden. Bisher mussten diese Arbeiten an Fremdfirmen übergeben werden. Besonders in der Hauptsaison konnte das jedoch durch die teils sehr langen Wartezeiten zu einem Problem werden. Die Soeg hat keine Reservewagen zur Verfügung und kann gerade dann auf keinen von ihnen verzichten. Daher wurde beschlossen, die notwendigen Arbeiten zukünftig selbst auszuführen. Ziel ist, einen Wagen in der neuen Werkstatt innerhalb einer Woche wieder fitmachen.

Genauso wichtig sind die verschiedenen Untersuchungen an den Lokomotiven. So ist es jetzt möglich, die Zwischenuntersuchungen für die sogenannten „VII K“-Loks in Zittau durchzuführen und bei den kleineren „IV K“-Loks sogar auch die alle sechs Jahre fälligen Hauptuntersuchungen. Nun müssen für Letzeres nur noch die „VII K“-Loks nach Meiningen ins Dampflokwerk gebracht werden. Die möglichen Arbeiten bietet die Soeg übrigens auch für andere Unternehmen wie die Döllnitzbahn an. Ein Beispiel dafür ist die Lok auf dem Foto, die gerade in Zittau untersucht wird.

Die Eisenbahngesellschaft sucht für den neuen Arbeitsplatz noch einen Zerspanungsmechaniker. Wer an dieser Arbeit Interesse hat, kann sich bei dem Unternehmen bewerben.

Doch die Werkstatt ist nicht das einzig Neue an diesem Tag. Sozusagen frisch aus dem Drucker verteilt Manuela Bartsch die nagelneue Zeitung der Soeg. Die junge Frau ist jetzt für das Marketing zuständig. Die Zeitung heißt „Links & Rechts der Zittauer Schmalspurbahn“ und soll den Fahrgästen zeigen, was sie alles an den und um die einzelnen Bahnstationen herum unternehmen können. Ob sie nun Kinderspielplätze suchen, eine gute Wanderung machen oder auch gemütlich Kaffee trinken gehen wollen, das alles und noch viel mehr können sie nun in der Zeitung erfahren. Sie soll einmal jährlich erscheinen und in den Zügen ausliegen. Manuela Bartsch würde sich sehr über weitere Tipps und Hinweise dafür freuen.

Neu ist auch der Carport am Bahnhof auf Höhe der Arndtstraße. Den markanten Bau hat die Soeg errichten lassen, damit die liebevoll restaurierten Wagen geschützt vor Wind und Wetter untergebracht werden können.

Kontakt Manuela Bartsch: [email protected]