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Radtour für einen guten Zweck

Stefan Johansson sammelte Tausende Euro und spendete das Geld für Arche Nova.

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© Norbert Millauer

Von Simone Burig

Drei Lebensträume hat sich Stefan Johansson in diesem Jahr erfüllt: Der Sänger hat eine neue CD veröffentlicht, ist eine mehrmonatige Fahrradtour gefahren und hat eine hohe Summe für einen guten Zweck gespendet. Alle drei Dinge konnte er miteinander verbinden: Die Deutschlandtour, um seine Platte zu bewerben, ist er mit dem Rad gefahren. Pro Kilometer hat er einen Euro zurückgelegt und weiteres Geld bei den Konzerten gesammelt. Insgesamt 5 772 Euro überreichte er gestern dem Dresdner Verein Arche Nova.

„Die Idee zu diesem Projekt hatte ich vor eineinhalb Jahren, als ich mit der Arbeit an dem neuen Album begonnen habe“, erinnert sich der 36-Jährige. Wem er das Geld zukommen lassen wollte, war ihm zu diesem Zeitpunkt auch sofort klar: Arche Nova, eine Hilfsorganisation, die sich auf Wasserversorgung spezialisiert hat. „Ich kannte den Verein einige Jahre, finde das Engagement sehr gut. Außerdem wollte ich gerne eine größere Summe spenden, ohne jeden Monat einen Kleckerbetrag überweisen zu müssen.“ Und so stellte er sich und seine Idee beim Verein vor. Die Verantwortlichen waren begeistert und unterstützten den Sänger mit Pressearbeit und Konzertbesuchen.

Der Startschuss zur Tour fiel schließlich Ende April. Erste Station war das „Kleine Haus“ in Dresden. Hier spielte Johansson vor ausverkaufter Kulisse seine Folk- und Popstücke, die ersten Spenden der Konzertbesucher wanderten in die aufgestellte Box. Dann ging es entlang der Elbe über Hamburg und Buxtehude zur ostfriesischen Insel Spiekeroog. Drei Wochen war er unterwegs, spielte in Kirchen und Theatern. Im August startete der Sänger die zweite Deutschlandfahrt: Diesmal ging es von Kühlungsborn über Berlin nach Dresden. Teil drei der Tour war die schwierigste Fahrt: Sie führte Johansson, der stets von einem Kleinbus begleitet wurde, von Chemnitz über das Vogtland und Franken nach Rheinland-Pfalz. Insgesamt 2 400 Kilometer hat der gebürtige Schwede auf seinem speziell konstruierten Fahrrad zurückgelegt – ohne Reifenplatzer, aber mit Schaden an der Schaltung. Die hatte kurz vor Karlsruhe geklemmt. Doch dank schneller Hilfe konnte er sein letztes Konzert Mitte Oktober doch noch spielen.

„Das war ein beeindruckendes Jahr“, blickt der Sänger auf die vergangenen Monate zurück. Und stolz ist er auf seine Leistung: „Es gab Tage mit Sonne und Rückenwind und Tage mit Regen und viel Gegenwind. Aber ich habe das durchgezogen.“ Jetzt nimmt er sich erst einmal Zeit für seine Familie: „Besonders meine Kinder sind viel zu kurz gekommen.“ Aber die dreieinhalbjährige Per und der zehn Monate alte Jonas müssen noch einen Tag ohne ihren Papa auskommen: Am 6. Dezember nimmt der nämlich am Adventslauf in Dohna teil, läuft die fünf Kilometer lange Strecke. Die Stadt spendet pro Teilnehmer 50 Cent und verdoppelt den so gesammelten Betrag zusätzlich. Auch dieses Geld kommt Arche Nova zugute.