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Radebeuls edelster Parkplatz ist fertig

An der Hainstraße gibt es jetzt 41 Stellplätze – die sollen den Anger von Autos befreien. Doch das Ziel ist lange noch nicht erreicht.

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Von Peter Redlich

Die Kötzschenbrodaer rissen schon ihre Witze: Kein Geld für die Weinbergmauern, aber hier an der Ecke Hainstraße, Kötzschenbrodaer Straße setzen sie eine hin. Die Mauer ist die Einfriedung für den neuen Parkplatz am Rande des Sanierungsgebietes. Landschaftsarchitektin Dorothea Knibbe aus Coswig will mit der Mauer an die bereits entlang des Friedhofes stehende Mauer an der Kötzschenbrodaer Straße anschließen.

Und was die Radebeuler vermuteten, nämlich dass die Mauer das halbe Geld des Parkplatzbaues verschlingen würde, stimme auch nicht. 25.000 Euro war der Anteil im Gesamtpaket für den neuen Parkplatz. Allerdings, der Gesamtaufwand für die 41 Stellplätze (zwei für Behinderte), ein halbes Dutzend Fahrradstellplätze, die gärtnerische Gestaltung mit Beeten, Bäumen und Sträuchern und dem Pflaster selbst, war enorm. Alles in allem hat der Parkplatz Aufwendungen von rund einer halben Million Euro gebraucht. Der Bau selbst kostete 269.000 Euro. Allerdings waren vorher das marode Eckhaus an der Neuen Straße abzureißen und die Grundstücke von der Stadt zu erwerben – was rund 240.000 Euro verlangte. Die 269.000 Euro kommen von den Einwohnern im Sanierungsgebiet, die 318.000 Euro Ablösesumme für die Wertsteigerung ihrer Flächen gezahlt haben. Das Geld darf die Stadt wieder im Sanierungsgebiet einsetzen.

Baubürgermeister Jörg Müller (parteilos) sagt, dass die Missstände in dem Areal sowieso hätten beseitigt werden müssen. Heißt, das Geld für Grundstücke und Abriss hätte eh aufgewandt werden müssen.

Für den Mauerbau, so Alexander Richter, Niederlassungsleiter der mit dem Bau beauftragten Firma Eurovia, habe die Straßenbaufirma extra Mitarbeiter ausgebildet. Eine solche Mauer wurde von den eigentlichen Straßenbauern zum ersten Mal errichtet. Sie diene jetzt als Vorzeigeobjekt für weitere solche Aufgaben. Als Grund für die lange Bauzeit der Mauer nennt Richter allerdings das Baumaterial. Weil der Mörtel bei keiner geringeren Temperatur als drei Grad verwendet werden durfte. „Wir wollten es ja ordentlich machen“, sagt der Baufirmachef.

Fakt ist, der Parkplatz ist der schönste von Radebeul. Das bestätigen auch die Anwohner, wie Stadtrat Wolfgang Zimmermann (Freie Wähler). Er und andere bewundern immer wieder die Sandsteinskulptur am westlichen Parkplatzeingang. Es sei wirklich der schönste Autoabstellplatz der Stadt.