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Radebeuls Dank an die Polizei

Zum Neujahrsempfang des OB wurden erstmals vier Beamte geehrt. Sie jagen Diebe und Gewalttäter, gehen Streife und sichern Großveranstaltungen ab.

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© Norbert Millauer

Radebeul. Die Erwartungen an die Polizei sind groß, sagte Radebeuls neuer Ordnungsbürgermeister Winfried Lehmann (CDU) zum Neujahrsempfang des OB in den Landesbühnen. Lehmann war für den erkrankten Leiter des Rechts- und Ordnungsamtes Michael Karlshaus eingesprungen und hielt die Laudatio auf die Polizistin und ihre drei Kollegen, die an dem Abend mit der Ehrenurkunde der Großen Kreisstadt ausgezeichnet wurden.

Erstmals sind es Beamte, die diese Ehrung erhalten – stellvertretend für viele andere Polizeibeamte und -beamtinnen.

Winfried Lehmann beschrieb die vielfältige und schwierige Arbeit der Polizei, sprach von steigender Kriminalitätsrate, mangelndem Personal und immer größeren Herausforderungen, allein durch den hohen Arbeitsaufwand. Selbst bei Bagatelldelikten seien die Polizisten mit viel Papier konfrontiert, würden oft zu kleineren Vergehen gerufen, für die normalerweise zum Beispiel das Ordnungsamt zuständig wäre.

Eine Gratwanderung für die Beamten

Der Bürgermeister sprach von einer Gratwanderung zwischen Bürgerfreundlichkeit und notwendigen polizeilichen Maßnahmen – einer Gratwanderung, die für das Verhalten der Beamten im Kontakt mit dem Bürger notwendig sei. Und er erklärte, dass der klare Gesetzesauftrag der Polizei einen bürgernahen oder freundlichen Umgang oftmals nicht einfach macht.

„In diesem Zwiespalt stecken auch die für Radebeul zuständigen Polizeibeamten und -beamtinnen“, so Lehmann. Umso mehr danke die Stadtverwaltung für die Unterstützung, die sie für die öffentliche Sicherheit von der Polizei erhält.

Dann wandte er sich den Auszuzeichnenden zu. Kriminalhauptmeisterin Bianca Curt, 39 Jahre, seit 1. September 1993 bei der Polizei. Sie war im Ermittlungsdienst Radebeul tätig, gehört dem örtlichen Personalrat an und arbeitet im Kriminaldienst Radebeul. Dort kümmert sie sich um nichtnatürliche Todesfälle, Körperverletzung, häusliche Gewalt sowie um Fälle, bei denen das Kindeswohl gefährdet ist.

Vielen Radebeulern dürfte er kein Unbekannter sein: Polizeioberkommissar Andrej Kuschel, Polizist seit März 1989. Schließlich ist der 49-Jährige seit 2013 als Bürgerpolizist im Einsatz. Im Rahmen der Prävention kommt er in Kindertagesstätten und Grundschulen, ist außerdem zuständig für die Verbindung zu den Behörden, sichert Veranstaltungen in Radebeul ab, unterstützt den Streifendienst und arbeitet an Ermittlungsersuchen.

Manchen Fahrraddieb gestellt

Polizeihauptkommissar René Müller, 44 Jahre, seit Februar 1991 bei der Polizei, ist als Verantwortlicher für den Polizeistandort Coswig Ansprechpartner für die hiesige Stadtverwaltung. Er nimmt an der monatlichen städtischen Sicherheitsberatung teil, hat außerdem Kriminalitätsbekämpfung und Gefahrenabwehr in Radebeul auf seinem Arbeitsprogramm. So war er Ansprechpartner und Koordinator der Polizei vor Ort beim Hochwasser 2013. Und als Polizeiführer sorgt er für sichere Großveranstaltungen, so beim deutschen Winzerumzug 2015.

So manchem Fahrraddieb kam er bereits auf die Schliche: Polizeihauptmeister Magnus Ripberger, 39 Jahre, seit 1994 bei der Polizei. Jetzt ist er im Streifendienst am Standort Coswig unterwegs, also auch in Radebeul. Speziell in West erwischte er mehrere Leute auf frischer Tat beim Handel und Besitz von Betäubungsmitteln sowie beim Fahren unter Drogen. Außerdem konnte er im Stadtgebiet mehrere Fahrraddiebstähle aufklären. (SZ)