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Radebeuler Pfennigpfeiffer wird Lilapetz

Der Markt in der Güterhofstraße ändert den Namen. Der Geschäftsführer setzt auf ein breiteres Sortiment.

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© Norbert Millauer

Von Nina Schirmer

Radebeul. Von Rot zu Lila – so lässt sich die Veränderung am einfachsten beschreiben, die gerade am Einkaufsmarkt in der Güterhofstraße in Radebeul-West vor sich geht. Was im Moment noch geschäftsintern läuft, bekommen die Kunden bald zu sehen. Ab der zweiten Januarwoche werden dort die roten Schilder durch lilafarbene ersetzt. Und auch beim Sortiment soll sich manches ändern.

Denn Marktchef Daniel Grahl, selbstständiger Franchise-Nehmer, trennt sich von Pfennigpfeiffer. Stattdessen wird sein Geschäft bald die erste Lilapetz-Filiale in Radebeul. Und in gewisser Weise geht Grahl damit zurück zu den Wurzeln. Denn die Discounterkette Lilapetz gehört Christoph Pfeiffer, dem einstigen Gründer von Pfennigpfeiffer. Letzteres hatte der Freitaler Unternehmer 2010 an einen österreichischen Investor verkauft. Fünf Jahre später kaufte sich Pfeiffer mit Lilapetz eine neue Kette. In den Filialen setzt er jetzt wieder die ursprüngliche Pfennigpfeiffer-Philosophie um. Die beinhaltet in erster Linie ein sehr weit gefächertes Sortiment in der unteren Preiskategorie.

Dieses Konzept gefällt Daniel Grahl vom Radebeuler Markt, der zuletzt mit Pfennigpfeiffer immer unzufriedener wurde. „Seit der Übernahme durch den österreichischen Investor wurde über 5 000 Produkte aus dem Sortiment geschmissen“, sagt er. Seiner Aussage nach entwickle sich Pfennigpfeiffer immer weiter weg vom Allrounder und spezialisiere sich zunehmend auf den Büro- und Schreibwarenbedarf. „Diese Vorhaben decken sich nicht mit unseren Vorhaben“, begründet Grahl die Trennung. Seine Mutter hatte zusammen mit Christoph Pfeiffer zu den Gründern von Pfennigpfeiffer gehört.

„Ich glaube, die Kunden vermissen viele Produkte“, sagt der 38-Jährige. Er habe versucht, das zu kompensieren, kaufte für den Markt zusätzliche Produkte selbst ein. „Ich arbeite hier schließlich auf eigene Kappe“, sagt er. Doch der Plan B ging nicht wirklich auf. Deshalb jetzt der Schlussstrich und der Neustart mit Lilapetz.

Grahl weiß, dass so ein Wechsel, inklusive Namensänderung und neuem Layout, für Verunsicherung bei den Kunden sorgen kann. Er betont deshalb immer wieder: „Es kommt nichts weg, es kommt etwas dazu.“ Er wolle mit der neuen Marke zurück zu der Warenvielfalt, die es dort früher gab.

Im Markt selbst soll sich, abgesehen vom größeren Sortiment, kaum etwas ändern. Denn auch das ist dem Geschäftsführer bewusst: „Der Kunde hasst Umbau.“ Die Leute sind schnell genervet, wenn sie die Produkte nicht am gewohnten Platz finden. Auch die gewohnten Gesichter an der Kasse und in den Geschäftsreihen bleiben nach der Umstellung dieselben. Die Mitarbeiter wechseln nicht. Insgesamt sind im Einkaufsmarkt sechs Angestellte und ein Lehrling beschäftigt.

Mit Lilapetz setzt der Kaufmann jetzt auf einen vergleichsweise unbekannten Namen. Die Kette ist auf Produkte des Non-Food-Bereichs spezialisiert. Von Drogerieartikeln über Elektrogeräte, Schreibware und Textilien bis hin zu Heimwerkerbedarf, Spielzeug und Dekoartikel. Ähnlich wie Pfennigpfeiffer verkauft auch Lilapetz zu niedrigen Discounterpreisen.

Gegründet wurde die Kette 2010 von Steffen Petzold aus Liebenau bei Dippoldiswalde, der zuvor selbst als Franchisenehmer mehrere Pfenigpfeiffer-Filialen geleitet hatte. Der Start glückte, am Unternehmenssitz in Glashütte gab es zeitweise sogar zwei Filialen. Doch im Juli 2015 musste Petzold Insolvenz anmelden. Dann kam Christoph Pfeiffer und kaufte sieben Filialen von Lilapetz aus der Insolvenzmasse. Auf der Internetseite der Kette sind inzwischen acht Filialen aufgeführt. Die meisten im Raum Chemnitz und Zwickau, eine auch in Sachsen-Anhalt. Jetzt kommt eine weitere in Radebeul dazu.