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Kleiderkammer mit neuem Konzept

Betreiber der Einrichtung in Radeberg ist jetzt das „Bündnis Radeberger Land hilft“. Nun werden weitere Ehrenamtliche gesucht.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Radeberg. Wie schnell Kinder wachsen, ist an ihrer Bekleidung zu sehen. Kaum gekauft und schon wieder zu klein. Für solche Fälle gibt es jetzt die neue Kleiderkammer an der Dr.-Rudolf-Friedrichs-Straße 24. Aber auch für Erwachsene ist sie eine gute Adresse. Dutzende Hosen, Jacken und Pullover sind hier gegen eine kleine Spende zu bekommen. Die Kleiderkammer wurde am Donnerstag eröffnet.

Wenn das geliebte Jackett plötzlich nicht mehr passt, oder die neue Bluse doch nicht so toll ankommt, wie gedacht oder wenn die Typberaterinnen herausfinden, dass ganz andere Farben noch viel besser zum neuen Style passen. In diesen Momenten ist es gut, an die neue Radeberger Kleiderkammer zu denken. Zahlreiche Radeberger haben hier bereits schicke getragene Kleidung abgegeben. Bei der Eröffnungsfeier am Donnerstag war von Holger Wedemeyer auch zu hören, dass im Rödertal neues Bewusstsein für Nachhaltigkeit aufkommt. „Durch die Nutzungsverlängerung wird letztlich auch die Umwelt geschont“, sagt Wehmeyer.

Hersteller von Bekleidung liefern sehr gute Qualität. Meistens sind sie noch in einem Top-Zustand, wenn sie ihren Besitzern unmodern erscheinen. Vom Geschirr bis zur Bettwäsche und anderen Gegenständen, alles kann hier abgegeben werden. „Manchmal trennen sich Paare und Dinge werden überflüssig oder man wächst einfach aus den Sachen heraus. Dann sollten die vermeintlich unnützen Dinge nicht weggeworfen werden, sondern zu uns gebracht werden“, betont Holger Wehmeyer. Anderen Menschen bringt es Freude.

Gesucht werden im Moment noch Kleidungsstücke für Herren und Jugendliche. Für Ausstattung und Aufbereitung werden auch noch ein paar Regale gebraucht. Aber die Ehrenamtlichen um Christine Unruh -Lungfiel sind guter Dinge. Der Verein „Bündnis Radeberger Land hilft“ hat hier noch viele Ideen. Zu den Öffnungszeiten donnerstags von 10 bis 12 und freitags von 14 bis 16 Uhr werden Sachen angenommen und ausgehändigt.

Dabei besteht auch die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Denn unser Konzept richtet sich nicht nur an sozial Benachteiligte. „Wir wollen uns als Begegnungspunkt in Radeberg profilieren. Dafür brauchen wir noch viele Mitmacher“ war von Christine Unruh-Lungfiel zu hören. Die Vereinsmitglieder haben nämlich auch viel Sozialarbeit vor. Da geht es darum, Menschen über die kleinen Hürden des Alltages zu helfen. Auch kleinere Näharbeiten sollen später noch dazukommen.

Wer kann etwas und will es anderen beibringen? Hilfe beim Formulare ausfüllen kann für manche ein unschätzbarer Dienst sein. Es geht darum, menschliche Potenziale zusammenzubringen und sie dadurch zu erhalten. Auch darin sehen die Ehrenamtler der neuen Kleiderkammer ihr Wirkungsfeld. Wer keinen Computer hat, kann hier zeitweilig einen Zugang in die PC-Welt mitnutzen. Zum Verein gehört außerdem noch ein Möbellager. Hier können gebrauchte Einrichtungen abgegeben werden. „Wir hoffen auf rege Zusammenarbeit“, macht Holger Wedemeyer deutlich. Fazit: Der Verein will mehr bieten als Bekleidung.