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Qimonda und Sony gründen Joint Venture

München/Tokio. Die verlustreiche Infineon-Tochter Qimonda und der japanische Elektronik-Konzern Sony entwickeln künftig gemeinsam Speicherchips. Wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten, gründen...

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München/Tokio. Die verlustreiche Infineon-Tochter Qimonda und der japanische Elektronik-Konzern Sony entwickeln künftig gemeinsam Speicherchips. Wie beide Unternehmen am Dienstag mitteilten, gründen sie dafür das Gemeinschaftsunternehmen Qreatic Design mit Sitz in Tokio, an dem die Partner jeweils 50 Prozent halten sollen. „Der Aufbau eines neuen Design Centers in Tokio in Zusammenarbeit mit Sony ist ein strategischer Schritt, die weltweiten Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in diesem Bereich zu forcieren“, sagte Qimonda-Chef Kin Wah Loh.

Das Joint Venture mit Sony soll DRAM-Chips für Grafikanwendungen und für Unterhaltungselektronikprodukte entwickeln und Ende 2007 seinen Betrieb mit zunächst 30 Entwicklern aufnehmen, sofern die Kartellbehörden grünes Licht für das Gemeinschaftsunternehmen geben. Die Kapazitäten sollen nach jetzigen Planungen aber deutlich ausgebaut werden.

Der Qimonda-Mutterkonzern Infineon hatte nach einer verhagelten Quartalsbilanz im August angekündigt, seine Beteiligung spätestens bis zur Hauptversammlung 2009 von ursprünglich 85,9 Prozent auf „deutlich unter 50 Prozent“ reduzieren zu wollen. Infineon will sich ganz von den schwankungsanfälligen DRAM-Aktivitäten trennen und sich voll auf das stabilere Geschäft mit Logikchips zum Beispiel für Autohersteller und Kunden aus der Telekommunikationsbranche konzentrieren.

In einem ersten Schritt hatte Infineon vor rund einem Jahr Qimonda an die Börse geschickt, zunächst aber die Mehrheit behalten. Nach weiterem Druck von Investoren und Anlegern, sich von der Tochter zu trennen, reduzierte Infineon seine Beteiligung vor wenigen Wochen weiter von 85,9 auf 78,6 Prozent. (dpa)