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Puppenspieler belagern die Burg

Der Bundesverband tagt in Hohnstein. Einen Preis gibt es für das Engagement der Stadt und der Vereine für den Kasper.

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© Frank Baldauf

Von Anja Weber

Hohnstein. Die Stadt Hohnstein richtet vom 7. bis 10. Januar die Jahrestagung des Verbandes Deutscher Puppentheater (VDP) aus. Der Verband will damit das Engagement um die Tradition des Kaspers würdigen.

Die direkten Gastgeber in Hohnstein sind Detlef Heinichen vom Theatrium Dresden und von den Hohnsteiner Puppenspielen sowie Chester Mueller vom Max-Jacob-Theater. Ein Programm voller Raum für Austausch, Diskussion und Aufführungen ist geplant. Auch Wilfried Nold vom Verlag Puppen und Masken wird mit einem Büchertisch vertreten sein. Unterstützt wird die Tagung von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

Die 45 der Vereinigung angehörenden Puppen- und Figurentheater seien sehr angetan von dem Vorschlag der Stadt und würden sich darauf freuen, zum ersten Mal in ihrer inzwischen 49-jährigen Geschichte in Sachsen tagen zu können. Das sagte Bürgermeister Daniel Brade (SPD) bereits 2015, als die Stadt den Zuschlag als Ausrichter erhalten hatte. Am kommenden Wochenende werden etwa 50 Teilnehmer erwartet, die vor allem auf der Burg Hohnstein übernachten werden.

Das Programm

Donnerstag, 7. Januar: 18.30 bis 19.30 Uhr: „Der Hundertwisser“ – Therese Thomaschke (Puppentheater Bautzen), Max-Jacob-Theater; 21 Uhr: Sächsischer Abend: „Rattenscharfes Solo mit Ursula von Rätin“ – Figurentheater Cornelia Fritzsche aus Dresden, Burgsaal; 23 Uhr: „Altera Pars“ (Die andere Seite) – Iris Keller, Amtsstube Burg Hohnstein

Freitag, 8. Januar: 15 Uhr bis 16 Uhr: „Kasper und der Zauberstein“ – Violettas Puppenbühne, Burgsaal; 20 Uhr bis 22.30 Uhr „Linie 1“ – Kobalt Figurentheater (Lübeck), Max-Jacob-Theater; 23 Uhr: „Froh ist der Schlag unserer Herzen“ – Jana Weichelt, Burgsaal.

Sonnabend, 9. Januar: 15 bis 16 Uhr „Maximiliane und die Monster“ – Theater LaKritz, Burgsaal; 20 bis 21.30 Uhr „Sag mal geht’s noch?“ (Berliner Stadtmusikanten II) – Theater Zitadelle (Berlin), Max-Jacob-Theater; 22 Uhr: öffentliche Verbands-Fete: Tam Tam Combony, Max-Jacob-Theater.

Sonntag, 10. Januar: 10 bis 10.50 Uhr „Puppentheater in Sachsen“ – Fachvortrag Dr. Olaf Bernstengel (Dresden), Amtsstube Burg; 15 Uhr bis 16 Uhr „Kasper und der Schneekönig“, Theater SternKundt (Köln), Max-Jacob-Theater

Karten an der Abendkasse, unter Tel. 035975 842243 oder E-Mail: [email protected]

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Die Experten bleiben aber nicht unter sich. Mit der Jahrestagung einher geht ein großes Puppenspielspektakel. Veranstaltungsorte sind die Amtsstube und der Burgsaal auf der Burg sowie das Max-Jacob-Theater. André Häntzschel, Chef der Tourismusförderungsgesellschaft, wirbt für einen Besuch des Spektakels als einen echten Wintertipp. Das Besondere daran: die Veranstaltungen werden für Nachtschwärmer angeboten. Die Nachtvorstellungen am 7. und 8. Januar beginnen 23  Uhr, am 9. Januar 22 Uhr – ein Novum für Hohnstein. Aber nicht nur wegen des späten Starts.

Die Zuschauer bekommen auch Neuheiten zu sehen. Am 7. Januar, 23 Uhr, wird Iris Keller in der Amtsstube der Burg Hohnstein mit dem Stück „Die andere Seite“ ihre Abschlussarbeit an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart vorstellen. Jana Weichelt zeigt dann am 8. Januar, 23 Uhr, im Burgsaal mit dem Stück „Froh ist der Schlag unserer Herzen“ ihre Vordiplomarbeit der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin. Auf dem Programm stehen aber noch weitere neue und auch bekannte Stücke (siehe Kasten). Die Jahrestagung sieht die Stadt als eine große Chance. Hohnstein als Puppenspielstadt deutschlandweit noch bekannter werden zu lassen.

Preis ging schon nach Hohnstein

Die Mitglieder des Bundesverbandes vergeben übrigens auch einmal im Jahr den Preis „Die spielende Hand“. Für das Engagement um die Wiederbelebung des Hohnsteiner Kaspers wurden im vergangenen Jahr bereits die Stadt Hohnstein, der Verein Hohnsteiner Puppenspielfest und der Traditionsverein Hohnsteiner Kasper vom Verband Deutscher Puppentheater ausgezeichnet. Mit der „Spielenden Hand“ ehrt der Verband alljährlich Menschen, die sich um die Verbreitung und Entwicklung der Kunstform Figurentheater verdient gemacht haben. „Die spielende Hand“ ist ein exklusiver, undotierter Preis .