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Prozess beginnt Ende Januar

Dem 30-jährigen mutmaßlichen Moscheebomber wird unter anderem versuchter Mord vorgeworfen. Das Landgericht Dresden hat 13 Sitzungstage eingeplant.

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© Polizei DD

Von Alexander Schneider

Dresden. Die Schwurgerichtskammer des Landgerichts Dresden hat das Hauptverfahren gegen den mutmaßlichen Moscheebomber Nino K. eröffnet. Der Prozess beginnt am Mittwoch, 31. Januar. Das teilte der Sprecher des Landgerichts Dresden nun mit. Zunächst sind 13 Verhandlungstage bis Anfang April geplant.

Dem 30-jährigen Angeklagten wird unter anderem versuchter Mord, Herbeiführens von Sprengstoffexplosionen und schwere Brandstiftung vorgeworfen. Die Generalstaatsanwaltschaft Sachsen hat im September 2017 Anklage gegen den Monteur aus Dresden erhoben. Er soll am 26. September 2016 spätabends zwei selbst gebastelte Rohrbomben gezündet haben – zunächst vor einer Moschee in Dresden-Cotta und kurz darauf auf der Dachterrasse des Kongresszentrums.

Der erste Sprengsatz detonierte um 21.48 Uhr vor der Ditib Fatik Camii Moschee – unmittelbar an der Tür der Wohnung, in der der Imam mit seiner Frau und seinen beiden Kindern lebte. Es sei einem Zufall zu verdanken gewesen, dass der Imam und seine Familie nicht verletzt wurden. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft habe die Spreng- und Brandvorrichtung nicht vollständig gezündet.

Schon um 22.05 Uhr ging der zweite Sprengsatz am Kongresszentrum hoch. Dort wurde wenige Tage später Bundespräsident Joachim Gauck anlässlich der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2016 erwartet.

Nino K. wurde im Dezember 2016 festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Er soll ein Einzeltäter sein, der wenige Gehminuten von der Moschee entfernt gewohnt hatte. Im Sommer 2015, lange vor den Anschlägen, war er auf der Pegida-Bühne als Redner aufgetreten. In seiner Wohnung wurde ein weiterer, 4,6 Kilo schwerer und einsatzbereiter Sprengsatz sichergestellt. Zwei Spreng- und Brandsätze habe K. darüber hinaus nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Sachsen in der Elbe entsorgt.