Von Maria Fricke
Döbeln/Chemnitz. Voraussichtlich im April oder Mai wird der Prozess gegen den 24-jährigen gebürtigen Rumänen am Amtsgericht Chemnitz fortgesetzt. Darüber informierte auf DA-Nachfrage Richter Marcus Gnad. Einen konkreten Termin für die Verhandlung gebe es derzeit noch nicht. Der Mann, der als Sechsjähriger nach Deutschland gekommen ist, soll am 23. Januar 2017 einen damals 22-Jährigen mit einem spitzen Gegenstand vor dem Döbelner Staupitzbad angegriffen haben.
Ursprünglich sollte der Prozess gegen den Mann am 24. Oktober beginnen. Ihm wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Doch noch vor Beginn der Verhandlung hatte Verteidiger Thomas Fischer aus Döbeln für seinen Mandanten ein psychiatrisches Gutachten gefordert. Erst wenn dieses vorliegt, beginnt die Hauptverhandlung. Bisher hat die zuständige Richterin jenes aber noch nicht erhalten, informierte Marcus Gnad.
Der Rumäne ist am 11. Oktober in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Zwickau gekommen, allerdings nicht wegen des Vorfalls am Staupitzbad. Er war am 10. Oktober 2017 randalierend durch die Döbelner Albertstraße gezogen, hatte mit einem Baseballschläger die Scheiben von mehreren Fenstern eingeschlagen sowie einen abgestellten BMW beschädigt. Als die Polizei dazu kam, hat er Beamten bespuckt und einen Polizisten getreten und geschlagen, so dass dieser leicht verletzt worden ist. Insgesamt fünf Anzeigen gingen aus dieser Aktion hervor: zwei wegen Beleidigung, jeweils eine wegen Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung.
Aufgrund der Körperverletzung am Staupitzbad wurde am 23. Januar 2017 gegen den Rumänen schon mal Haftbefehl erlassen. Dieser wurde jedoch am 20. Februar außer Vollzug gesetzt, der Beschuldigte in dieser Sache entlassen. „Aus Sicht des Gerichtes hatte keine Fluchtgefahr mehr vorgelegen“, begründete Richter Gnad.