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Protestlauf gegen Verkehrschaos in Pirna

Von der Initiative „Pirna kann mehr“ wurde am Sonnabend in Pirna ein Protestlauf organisiert. Das Interesse war allerdings nicht sehr groß.

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© Daniel Förster

Von Daniel Förster

Pirna. Es kamen nicht viele zum Protestlauf gegen das Verkehrschaos in Pirna, der von der Initiative „Pirna kann mehr“ um Stadtrat Tim Lochner (parteilos) organisiert wurde. Am Sonnabend war zu diesem Zeitpunkt auch kein Stau in Pirna festzustellen. Dennoch haben die Initiatoren und einige Sympathisanten den Protest durchgeführt. Mit Schildern in der Hand liefen sieben Personen, nachdem sie sich an der Bergstraße auf dem Parkplatz eines Tierarztes getroffen hatten, den Hausberg nach oben zum Kreisverkehr zum Schloss Sonnenstein, Amtsgericht Pirna an der B 172, Krietzschwitzer Straße.

Vertreten war Tischlermeister und Stadtrat Tim Lochner, Schlossermeister Andreas Thiele mit seinem Sohn, André Liebscher von der Elterninitiative an der Diesterweg-Grundschule, Uwe Kühnel aus Jessen, Mitglied im Lionsclub Pirna, sowie Olaf Lenke, Freund von Tim Lochner und Ordner, sowie ein weiterer Freund von Tim Lochner. „Wir möchten mit Nachdruck die Verantwortlichen zwingen, Lösungen zur Entspannung der Verkehrslage zu suchen und umzusetzen. Vor allem aber: Es darf keine neuerliche Verschärfung rund um und in Pirna geben“, lautete es in dem Aufruf von Stadtrat Lochner, vor allem solle die Situation nicht weiter verschärft werden. Die Initiative „Pirna kann mehr“ hat sich mit der Aktion nach eigenen Angaben den Beschwerden der Pirnaer Einwohner und umliegenden Orten angenommen und wollte gegen die unzumutbaren Gegebenheiten in Pirna „Flagge“ zeigen.

Bei ihrem Gang zum Kreisverkehr B 172 wollten die Initiatoren eigentlich dort die gestressten Tagestouristen, Anwohner, Busfahrer, Pizzabooten, Krankentransportwagenfahrer, Briefträger, Paketboten, Polizisten etc. besuchen. Die sieben Akteure trafen dort auf zwei weitere Protestler – Gastwirt und Stadtrat Walter Matzke (Pirnaer Bürgerinitiativen) und Philipp Müller. Die Akteure bedauerten das Desinteresse an der Aktion. Sie sind aber davon überzeugt, dass schon die Anmeldung bewirkt hätte, dass die Stadt plötzlich gehandelt hätte.

Die Stadtverwaltung Pirna hat bei der Anmeldung der Demonstration Luft aus dem Thema genommen und einen „Stau-Gipfel“ einberufen. Der Oberbürgermeister hatte angekündigt, dass die Verkehrssituation in Pirna trotz der Baustellen verbessert werde, so wurde eine Stunde vor dem Protestbeginn die Nicolaistraße halbseitig aus der Breiten Straße in Richtung Tischerplatz und damit auch die Dr.-Wilhelm-Külz-Straße in ursprünglicher Fahrtrichtung wieder freigegeben, um die Situation in der Innenstadt zu entspannen. Gemeinsam mit den Stadtwerken hat die Stadt Pirna nach eigenen Angaben die Bauabläufe in der Altstadt weiter optimiert. Die Stadt stelle nun mit verschiedenen Partnern, wie dem Landkreis und dem Pirnaer Citymanagement, derzeit für die anstehende Urlaubssaison spezielle Informationsmaterialien zusammen, die allen Tourismus-Akteuren für Besucher zur Verfügung gestellt würden. Diese sollen weiträumige Streckenempfehlungen beinhalten aber auch auf die Einkaufsvielfalt in Pirna hinweisen.

Die Initiative „Pirna kann mehr“ wolle erreichen, dass sich die Verantwortlichen in Zukunft über die Verkehrsplanung mehr Gedanken machen und das von vornherein sensible Verkehrssystem Pirnas beachtet wird. Das würde immer wieder schiefgehen. Dass es am Sonnabend keinen Stau gegeben hat, sei darauf zurückzuführen, dass Pirna von Auswärtigen gemieden werde. Das könne aber nicht Sinn der Sache sein. Das sei eine Farce für die Gastronomen und Einzelhändler in der Stadt.