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Protestbanner am Dobritzer Hochhaus

Unbekannte haben ein großes Plakat mit fremdenfeindlichem Spruch aufgehängt. Das zu entfernen, war gar nicht so leicht.

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© Stefan Becker

Von Nora Domschke

Wer am Mittwochmorgen auf der Breitscheidstraße unterwegs war, konnte es kaum übersehen: Am Hochaus an der Ecke zum Moränenende prangte ein riesiges Plakat, auf dem Unbekannte dazu aufforderten, sich gegen Islamisierung und Masseneinwanderung zu wehren. Per E-Mail bekannte sich die „Aktionsgruppe Dresden“ zu dem 15 Meter langen Banner. Sie selbst bezeichnet sich als Aktivistengruppe aus Dresden und Umgebung. Die Polizei ermittelt nun wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung.

Banner am Schokopack-Hochhaus

Das Protest-Banner am denkmalgeschützten Schokopack-Hochhaus in Dresden-Dobritz.
Das Protest-Banner am denkmalgeschützten Schokopack-Hochhaus in Dresden-Dobritz.
Den ganzen Mittwoch hing das Banner an der Betonwand, denn die Eigentümer kamen nicht ins Haus.
Den ganzen Mittwoch hing das Banner an der Betonwand, denn die Eigentümer kamen nicht ins Haus.
Seit Jahrzehnten muss die Fassade des Hochhauses für Open-Air-Parolen herhalten.
Seit Jahrzehnten muss die Fassade des Hochhauses für Open-Air-Parolen herhalten.
Die meisten Scheiben sind beim Nazi-Scrabble aus Scham entweder gesprungen oder erblindet.
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Weiß noch jemand, was da war?
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Manche Botschaft ...
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... ging zu Herzen ...
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.... und manch andere gleich ...
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... in die Luft.
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Der Standort des Hochhauses.
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Die besitzende Immobilienfirma bewirbt das Hochhaus auch mit dem nahen S-Bahn-Anschluss
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Das Direkt-Marketing von damals verfehlte dezent die gewünschte Wirkung.
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Ein Blick über den Zaun.
Ein Blick über den Zaun.
Ein Blick vor den Zaun gibt modernste Sicherheitstechnik preis.
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Alles bedarf des Trostes auf dem trostlosen Gelände, das durch die illegale Aktion wieder Aufmerksamkeit bekam.
Alles bedarf des Trostes auf dem trostlosen Gelände, das durch die illegale Aktion wieder Aufmerksamkeit bekam.
So präsentiert sich das leerstehende Hochhaus auf der Homepage der MEIAG Sächsische Immobilien AG.
So präsentiert sich das leerstehende Hochhaus auf der Homepage der MEIAG Sächsische Immobilien AG.

Offenbar gestaltete es sich am Mittwoch zunächst schwierig, das Banner zu entfernen. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilte, sei das die Aufgabe des Eigentümers. Das ist die Meiag Unternehmensgruppe. Vorstand Thomas Stern bestätigte gegenüber der SZ, dass die Täter eines der Türschlösser mit Bauschaum verschlossen haben – selbst Handwerker konnten sie nicht öffnen. Schließlich schaltete sich das Ordnungsamt ein, die Feuerwehr rückte an. Mit schwerem Gerät konnte die mit Nägeln verrammelte Tür schließlich geöffnet und das Banner abgenommen werden.

Das als Schokopackhochhaus bekannte Gebäude wurde in den vergangenen Monaten immer wieder Ziel von Schmierereien rechter und linker Gruppierungen, die die Fassade für ihre Parolen nutzten.

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