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Prost auf das Oosteinde!

Wegen Bauarbeiten im Biergarten musste die Kneipe schließen. Obwohl es Zweifel daran gab, dass sich die Türen je wieder öffnen, tun sie es nun.

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© Sven Ellger

Von Sarah Grundmann

Dresden. Es wurde viel geredet in der Neustadt, seitdem die Kultkneipe Oosteinde im vergangenen Jahr wegen Bauarbeiten der Stesad vorübergehend geschlossen hatte. Gerüchte machten die Runde, dass sie gar nicht wieder öffnen würde – zumindest nicht mit den bisherigen Betreibern. Schließlich hatten Michael Schröter und Thomas Krutz allen Mitarbeitern gekündigt. Zuletzt wurden dann noch seitens des Stadtteilhauses, in welchem sich die Gaststätte befindet, Andeutungen über einen Betreiberwechsel gemacht. Doch das Duo trotzt den Gerüchten und öffnet am Freitag. Ganz aus der Luft gegriffen war das Gerede aber nicht.

„Wir haben lange überlegt, ob wir weitermachen“, räumt Schröter ein. Seit vier Jahren kann der Biergarten nur zur Hälfte genutzt werden, weil es wegen der angrenzenden Mauer einen Streit zwischen der Stesad und den Nachbarn des Oosteindes gibt. Weil die bröckelt, muss ein Teil des Außenbereichs abgesperrt werden, wegen des Streits ist keine Änderung in Sicht. Dann kam die vorübergehende Schließung dazu. „Dass der Betrieb hätte weitergehen können, stimmt nicht“, sagt Schröter. „Die Bauarbeiten haben die Fluchtwege genommen, es war überall Schlamm und Lärm.“

Seit September vergangenen Jahres hatte die Stesad die Mauer zur Prießnitz erneuert – die zum Nachbargrundstück bröckelt indes weiter. Die Arbeiten sollten eigentlich bereits im Dezember beendet sein, verzögerten sich aber wegen der schlechten Witterung. Eine Zeit, in der den Geschäftsführern Einnahmen fehlten. „Wir haben uns aber letztlich entschieden, zu bleiben.“ Allerdings ist einiges anders.

Es gibt ein neues Team und eine kleinere Karte. Die Gäste kommen über eine neue Treppe direkt in den Garten, müssen nicht mehr durchs Lokal. Das passt zum neuen Konzept: Denn im Sommer soll zunächst nur der Biergarten geöffnet sein. Dafür wurde extra eine Bude gebaut, an der sich die Gäste ihre Getränke holen können, wie das in der eigenen Coswiger Brauerei hergestellte Lößnitz-Pils. Das gab es im Oosteinde schon einmal nach der letzten Flut. Was damals aus der Not geboren war, soll nun beim Neustart helfen – allen Gerüchten zum Trotz.

Der Biergarten des Oosteindes auf der Prießnitzstraße 18 ist zunächst täglich ab 16 Uhr geöffnet. Zur Bunten Republik Neustadt vom 16. bis 18. Juni soll es wieder einen „Garten der Stille“ geben.