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Projekt mit Ziegenkäse

Aus der alten Plossenschänke wird das Sorgenfrei – am Freitag um 15 Uhr öffnet es.

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© Claudia Hübschmann

Von Udo Lemke

Meißen. Nicht nur die Siebeneichener dürfte es freuen, wieder eine Gaststätte vor der Haustür zu haben. Ein neues gastronomisches Angebot tut Meißen in jedem Falle gut. Zumal es sich bei der ehemaligen Plossenschänke, die nun unter dem Namen „Das Sorgenfrei“ aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt wird, um eine einst beliebte Lokalität handelt.

„Es ist mein großes Projekt mit vielen kleinen Projekten drin“, sagt die neue Pächterin Steffi Fiedler-Lange. Sie hat das Lokal, das seit dem 31. Dezember 2014 geschlossen war, in den letzten Wochen wieder auf Vordermann gebracht. Sie hat alle Anlagen des Hauses von der Elektrik über die Heizung bis zum Kühlraum überprüfen und wo nötig reparieren lassen, so dass jetzt alles wieder läuft. Dass dies so ist, ist auch den vielen Freunden und der Familie zu danken, die mitgeholfen haben, dass die Gäste heute zur Eröffnung von all der Mühe nichts mehr ahnen sollen. Denn der Name ihrer Gaststätte ist für Steffi Fiedler-Lange Programm: Sorgenfrei.

In den Wochen vor dem Start sind viele Anwohner vorbei gekommen, haben gefragt und so Anteil genommen. Auch der Kontakt zu ihren Gästen ist Steffi Fiedler-Lange wichtig. Zwar will sie ihre Küche eher mediterran ausrichten. „Aber wenn ein Gast ein Schnitzel möchte, soll er sein Schnitzel bekommen, man kann ja mit uns reden“, sagt sie. Was auf der Karte stehen wird, will die gelernte Köchin noch nicht verraten, die Gäste sollen sich überraschen lassen. Aber sie nennt beispielhaft ein Gericht, das dort zu finden sein wird. „Ziegenkäse an Salat mit Früchten und Honigsenfdressing.“ Und damit ist keine Vorspeise gemeint, sondern ein Hauptgang.

„Ich koche selbst, das ist meine Leidenschaft“, hatte Steffi Fiedler-Lange der SZ gegenüber gesagt. Dazu gehört, dass die gedruckte Karte nicht Dutzende Gerichte aufführen wird, sondern nur einige wenige. Und dazu gehört, dass es eine Tafel geben wird, wo sie jeden Tag die Gerichte draufschreibt, die sie gerade Lust hat zu kochen. Dabei ist Steffi Fiedler-Lange der Bezug zur Region wichtig. Die Kartoffeln für ihre Küche kommen von einem Feld, das ihre Eltern bewirtschaften, der Wein vom Weingut Schuh und von Tim Strasser und mit dem Meißener Fischladen – einem der wenigen verbliebenen in der Region – will sie auch zusammenarbeiten, um an frische Ware zu kommen. Dass das Bier von Schwerter und das Wasser von Oppacher kommt, gehört dazu. „Ich denke, dass man sich gegenseitig unterstützen muss. Dass wir am Ende alle Geld verdienen müssen, ist klar, aber es kann ja auch noch Spaß machen“, sagt sie.

Mit zunächst vier Angestellten soll „Das Sorgenfrei“ laufen, mit einem Sommergarten, und manchmal soll es einen Grillabend oder einen Brunch geben. Das müsse sich finden, so Steffi Fiedler-Lange, die in Meißen zu Hause ist. Was die Räumlichkeiten betrifft, so ist genügend Platz für Familienfeiern und den einen oder anderen Reisebus. Nebenan gibt es gleich ein Hotel zur Übernachtung. Geöffnet ist „Das Sorgenfrei“ täglich ab 15 Uhr bis etwa 22 Uhr. Wenn es sein muss, auch länger. Rauswerfen werde man niemanden. Am Wochenende macht das Lokal schon 11 bzw. 10 Uhr auf.

Am Parkplatz steht eine Seifenblasenmaschine. Auf die Frage dazu antwortet Steffi Fiedler-Lange: „Lieber Seifenblasen, statt Trübsal blasen.“